Berichte von 07/2017

Tag 36, 31.07.17 - Reitausflug mit Sicht auf den Cotopaxi

31Juli2017

Nachdem wir die letzten 2 Nächte auf der Nordhalbkugel waren, geht es heute für den Rest der Reise zurück auf die Südhalbkugel - beim Rad fahren hatten wir den Äquator überquert.

Um 9h geht es los von der Lodge zurück nach Quito. Wir machen einen kurzen Stop am Mitad del Mundo, dem „falschen“ Äquator-Denkmal, damit die anderes es sich von außen angucken können. Mittagsstop im Einkaufszentrum.

Weiter geht’s zu unserer Hacienda „El Porvenir“ am Rand des Cotopaxi Nationalparks. Hier warten schon die Pferde auf uns für einen Ausritt. Wie richtige Chagras (Andencowboys) bekommen wir warme Chaps (meine haben oben drauf Schafswolle), einen Poncho und natürlich einen Helm. Die Pferde sind Criollos, eine robuste Rasse von hier, und werden im Westernstyle am langen Zügel geritten. 2 Stunden geht es durch das Páramo, so heißt die typische Landschaft hier mit vielen Gräsern und Hügeln und kleinen lila und gelben Blumen, ähnlich wie Pusteblumen und Veilchen. Höhepunkt ist der freie Blick auf den schneebedeckten Cotopaxi, mit fast 5.900m der zweithöchste Berg Ecuadors. Wir genießen die tolle Aussicht und bekommen hoch zu Ross einen warmen Andentee. Auf dem Rückweg sehen wir einen Adler kreisen.

Wieder an der Hacienda bekommen wir einen Canelasso, ein warmes Getränk mit Schuss (Zuckerrohrschnaps) zum Aufwärmen. Wir sortieren uns ein bisschen, dann gibt’s Abendessen. Ich genieße die schöne Wärme des Kamins im Rücken. Unsere „Zimmer“ sind auf einem langen Flur, unterteilt mit Bastwänden, als Türen gibt es Vorhänge und es gibt Gemeinschaftsduschen.

Tag 35, 30.07.17 - bird watching und Schokomassage

30Juli2017

Heute geht’s mal wieder früh raus, 05:30h steh ich auf -> bird watching im Nebelwald noch vor dem Frühstück :) wir sind etwas über 2 Stunden unterwegs und sehen tatsächlich einige Vögel: Tukane, Kuckuck, Mot-Mot, Aracari, Euphonie, Spechte, Fliegenschnapper und und und - am Ende im Gebüsch sogar einen kleinen Hirsch, was hier eher selten ist.

Nach dem Frühstück brechen wir zu einer weiteren Wanderung auf, diesmal mit Fokus auf die Pflanzenwelt. Es ist alles so unglaublich grün, alles reckt sich Richtung Licht. Die Bäume sind überladen mit anderen Pflanzen wie Bromelien und vielen Epiphyten (Luftpflanzen), dünne Lianen hängen meterlang zu Boden. Es gibt Pflanzen mit riesengroßen Blättern und Pflanzen, von denen ich noch nie gehört habe: Elefantenohr, Affenschwanz (ein Farnbaum), Helikonie, Aracea, Anturien, Waldkaffee, Silberblätterbaum und auch super hoher Bambus (die wachsen hier 10m im Jahr). Am Ende unserer 2,5 stündigen Tour pflanzen wir noch 2 Bäumchen und tun so etwas für den Sekundärwald. Obwohl es warm ist, bin ich lieber mit langen Klamotten unterwegs. Seit heute Nacht jucken die Stiche tierisch, die ich mir gestern beim Radfahren an den Beinen geholt habe (bei 15 hab ich aufgehört zu zählen...).

Am Nachmittag machen wir selbst Kakao. Wir pellen die gerösteten Bohnen aus der Schale, dann wird gemahlen - fertig ist die Kakaospäne. In Milch reingerührt, etwas Zucker dran und dann mit Apfel probieren - bitterer als die Schoki, die wir so kennen. Ecuador war das 1. Land, was Kakao exportiert hat, heute ist es immer noch ein wichtiges Exportgut (hinter Öl, Bananen, Rosen…).

Die ganze Zeit schwirren die Kolibris herum - wahsinn, wie schnell die Sinn und teilweise in der Luft stehen.

Dann machen wir uns auf zu einem Wasserfall. Unser Guide hat die Badehose eingepackt und geht runter, ich folge erst mit hochgekrempelter Hose und wate etwas rum. Dann packt’s mich aber auch - Pulli aus, Kamera abgelegt und runter unter den Wasserfall. Ist *brrr* und wie ein harter Massagestrahl. Handtuch hat natürlich keiner dabei, also Pulli übergeschmissen und schnell zurück zur Lodge. Nach einer heißen Dusche gönn ich mir ein eiskaltes Bier, während ich darauf warte, dass ich an der Reihe bin mit meiner Massage. Erst gibt’s ein Peeling, dann eine Schokomassage - mit der Schoki, die wir selbst gemahlen haben.

Nach dem Abendessen gibt’s noch eine Nachtwanderung. Wir sehen einiges an Spinnen - auch Taranteln - Stabheuschrecken und anderes Zeug mit langen Beinen, Wanzen, Schaben und sogar einen ganz hellen Salamander - unser Guide ist ganz aus dem Häuschen, den hat er bis jetzt selten gesehen. 

Tag 34, 29.07.17 - Downhill in den Nebelwald

29Juli2017

Leider habe ich die 3. Nacht in Folge richtig mies geschlafen - mein Husten hält mich wach…

Um 8h ging es heute los, wir wurden von 2 Jeeps abgeholt. Gepäck aufs Dach, wo auch schon die Fahrräder standen. Dann raus aus Quito und hoch, auf knapp 3.200m. Ausgerüstet mit Helm und Handschuhen geht es dann los - downhill! Zuerst ein kurzes Stück Asphalt, dann Schotter. 40km haben wir insgesamt gemacht, fast 2.200Hm runter (und zwischendurch auch kurz mal hoch) in 2 Std. Fahrzeit. Mittags haben wir an einem Bach Halt gemacht, es gab Ingwertee, Nudelsalat mit Thunfisch und Brownies :) Leider hab ich erst hinterher gemerkt, wie mir die Mücken die Beine zerstochen haben. Es juckt wenigstens nicht ;-) Unseren Jüngsten haut es in einer Kurve vom Rad, das nächste Krankenhaus ist aber nicht weit und es ist nichts Dramatisches passiert. Obwohl man sich während der Fahrt echt konzentrieren musste - Berg runter und bei all dem Schotter - war es landschaftlich echt schön. Irgendwann waren wir drin im Bergnebelwald, die Vegetation ist ganz grün und dicht und man hört zirpen und Vögelgezwitscher.

Gegen 16h sind wir an unserer Lodge mitten drin in einem privaten Naturschutzgebiet angekommen - das letzte Stück hin wieder mit den Jeeps. Nette Anlage mit schilfgedeckten Bungalows direkt an einem Fluß. Ich schmeiß mich erst mal in die Hängematte, chill ein bißchen und seh unter mir die Kolibris rum fliegen.

Beim Abendessen sitzen wir draußen, um uns herum zirpt und zwitschert es. Wir sind alle etwas platt von der Tour und so geht es früh ins Bett. 

Tag 33, 28.07.17 - Start der 2. Viventura-Reise

28Juli2017

07:30h geht es heute los, ca. 40 Min. Fahrt zum Viventura-Büro in Cumbayá. Dort gibt es leckeres Frühstück mit Körnerbrötchen, Obstsalat und frischem Saft und Tom, der Leiter des Büros, erzählt uns ein bißchen von seiner Geschichte und dem 1. Viventura Büro in Südamerika. Hier sitze ich auch zum 1. Mal mit der neuen Gruppe zusammen - 1 etwas älteres Pärchen, 1 mittelaltes Pärchen, eine Mutter mit ihrem 15jährigen Sohn sowie 2 weitere Alleinreisende - wir sind also 9, genauso wie in der 1. Gruppe.

Nach dem Frühstück machen wir eine kurze Wanderung auf den Ilalo Vulkan bis auf knapp 3.000m, 320Hm. Dann geht es zurück nach Quito, in die Altstadt zur Stadtführung. Am Plaza Grande ist viel los aufgrund des Nationalfeiertags von Peru - Musik, Würdenträger, Rosengestecke am Unabhängigkeitsdenkmal. Wir machen erst mal ne Mittagspause und essen was, bis der Rummel sich etwas gelegt hat.

Auch heute gehen wir auf die Empore des Präsidentenpalasts, dann weiter zur Iglesia de la Compañia de Jesús. Diesmal gehen wir auch rein in die „Goldene Kirche“ - innen ist wirklich alles mit Blattgold überzogen, ziemlich krass. Wir haben Glück und dürfen auf das Dach der Kuppel. Oben hat man einen tollen Blick über Quito und es gibt innen in der Kuppel eine Balustrade. Von hier dürfen wir heimlich in die Kirche fotografieren, innen ist es verboten ;-)
Weiter geht’s zur San Francisco Kirche. Davor wird gerade die 1. U-Bahn Südamerikas gebaut, entsprechend laut ist es. Wir gehen in die Kirche und ins Kloster, hier gibt es einen schönen Innenhof mit Palmen und Papageien.

Abends krieg ich noch einen ziemlichen Schreck. Beim Geldautomaten merke ich, dass meine Kreditkarte weg ist. Zurück ins Hotel, suchen, aber sie bleibt verschwunden. Also erst mal Karte sperren lassen. Letztmalig wurde in Santiago de Chile mit der Karte verfügt - ich denk erst, das hat jemand mit meiner Karte gemacht, bis mir später einfällt, dass ich nochmal Bargeld gezogen hab, weil ich das Krankenhaus bar bezahlen musste. Gott sein Dank hab ich noch ne 2. Kreditkarte mit - der 1. Geldautomat will mir aber kein Geld geben, dann aber der 2. Also Bargeldversorgung erstmal wieder gesichert. Puh….

Abends waren wir mit einigen aus der Gruppe in der Nähe von unserem Hotel noch was essen. Wir haben alle die typische Kartoffelsuppe probiert. Und auf die Aufregung brauchte ich erst mal ein Bier ;-)

 

Tag 32, 27.07.17 - Am Mittelpunkt der Welt

27Juli2017

Um 10h treffe ich mich an der Plaza Foch, dem Zentrum meines Stadtteils Mariscal, mit 2 Guides von Community Adventures. Gemeinsam geht es mit dem Bus zum Treffpunkt der free walking tour. Ein Erlebnis! ;-) Auf der Fahrt muss man sich ziemlich gut festhalten, a pretty rough ride - dafür kostet das Ticket nur 25 Cents.

Auf der Tour sind wir 15 Leute von überall her - Argentinien, Kolumbien, USA, Niederlande, UK…
Zuerst geht’s in die Markthalle und wie ich es schon von Arequipa und Cusco kenne, gibt es auch hier wieder lauter Stände mit frischem Obst - viele Früchte, die ich noch nie gesehen und den Namen auch schon wieder vergessen hab. Auf Empfehlung unseres Guides Andrea probiere ich Mora-Saft - Andenbrombeere. Etwas sauer, aber lecker :)

Im Laufe der Tour geht es über einige Plätze, an Kirchen und wichtigen Gebäuden vorbei und es gibt jede Menge Input zu Ecuadors/Quitos Geschichte und Politik. Quito ist mit 2,3 Mio. Einwohnern übrigens die zweitgrößte Stadt Ecuadors und wurde 1534 von den Spaniern neu gegründet.

Vom Plaza del Teatro geht es zum Plaza de la Independencia bzw. Plaza Grande. Das ist der Mittelpunkt des historischen Zentrums und umringt von Kathedrale (urspr. von 1667), Präsidentenpalast (Palacio de Carondelet), Erzbischöflichem Palast (Palacio Arzobispal) und Rathaus (Palacio Municipal). Während wir in die Kathedrale nicht rein gehen, dürfen wir am Präsidentenpalast auf die Empore, die Ehrengarde bewacht den Eingang. Wir gehen kurz in die El Sagrario, wegen Gottesdienst schauen wir aber nur vom Eingang aus rein. Weiter geht’s an der Iglesia La Compañia de Jesús vorbei mit ziemlich beeindruckendem Portal, später sehen wir auch noch die Santa Domingo Kirche. Da die meisten Kirchen Eintritt kosten, gehen wir nicht im Rahmen der Tour rein.

Von der Terrasse des Museo Numismatico haben wir einen schönen Blick auf den Hügel El Panecillo mit der Statue der Virgin de Quito. Wir schlendern durch die Calle de la Ronda / Calle Morales, eine schmale Kopfsteinpflastergasse, die früher zur Wachrunde gehörte, heute sind hier jede Menge kleine Geschäfte.

Nach der Tour gehe ich mit einer Niederländer und einer Deutschen zurück in die Markthalle und wir essen ein typisches Mittagessen - Kartoffelsuppe, Hühnchenschenkel mit Reis und Gemüse - für 2 $. Da kann man sich glatt noch mal einen Mora-Saft leisten ;-)

Ich nutze anschließend das Angebot der Agency und nehm für 10$ den Transfer zum außerhalb von Quito gelegenen Mitad del Mundo - der Mitte der Welt - der Äquatorlinie. Es gibt 2 Orte dafür: das große Monument - das liegt aber doch nicht genau auf der Äquatorlinie, da hat man sich wohl etwas vermessen - und dann 250m weiter noch einmal das Museum Inti Ñan mit der richtigen Linie auf dem Boden. Hier haben wir ein bißchen was über die Ureinwohner gelernt und einige lustige Experimente am Äquator gemacht.

Abends treffe ich im Hotel meinen neuen Reiseleiter Pablo. Die neue Viventura-Gruppe ist schon angekommen, aber bereits raus zum Essen. Mit Pablo mache ich mich auf die Suche nach einer Wechselstube (ich muss meine chilenischen Peso noch in Dollar umtauschen) und zu einer Apotheke. Mein Husten har mich letzte Nacht kaum schlafen lassen, das brauch ich nicht noch mal. Morgen zum Frühstück treffe ich also meine neuen Mitreisenden - bin schon gespannt :)

Tag 31, 26.07.17 - Cachen im Grünen

26Juli2017

Da morgen Abend erst meine neue Reisegruppe kommt, hab ich quasi noch 2 Tage „frei“. Morgens buche ich fix eine free walking tour für den nächsten Tag, nach dem Frühstück geht’s dann raus, auf zum Parque Metropolitano, oberhalb von Quito. Grün wohin das Auge blickt, viele kleine Pfade mitten durch den Wald. Ich bin auf Cacher-Tour - vielleicht schlag ich mich deswegen so viel durch’s Unterholz und nehm nicht gerade Hauptwege ;-) Unterwegs treffe ich mitten im Wald noch auf eine Herde Alpakas, die da rumgrasen ;-) 8 Caches später hab ich alles abgegrast ;-)

Nach 4 Std. und 14km bin ich etwas platt und hab keinen Bock mehr auf die 3km an der Straße entlang zum Hotel - also Taxi, kostet mich gerade mal 2,5 US-Dollar (die Währung hier in Ecuador). Den Rest des Tages lass ich ruhig angehen, noch etwas erholen, bevor bald wieder straffes Programm ansteht.

Übrigens bin ich nach den Osterinseln wieder „hoch“ unterwegs, Quito liegt auf über 2.800m und ist damit die höchstgelegene Hauptstadt der Welt.

Tag 30, 25.07.17 - Über Bogota / Kolumbien nach Quito / Ecuador

25Juli2017

So, nach knapp 4 Std. Schlaf klingelt der Wecker, um 4h geht der Transfer zum Flughafen - very early bird time. Erst nach Bogota / Kolumbien (5,5 Std. Flug, 3 Std. Aufenthalt), dann quasi wieder zurück nach Quito / Ecuador (nochmal etwas über 1,5 Std. Flug). Ich nehm mir ein Taxi zum Hotel, was ne Weile dauert, unterwegs werd ich mit einem Regenbogen begrüßt. Nach fast 15 Std. unterwegs bin ich abends endlich auf meinem Zimmer. Puh - angekommen! Ich geh noch kurz die Straße runter und such was Essbares und ein kaltes Bier und das war’s für heute.

Tag 29, 24.07.17 - Abschied von den Osterinseln

24Juli2017

Abflugtag - wie schade! Morgens bin ich noch etwas rumgebummelt in Hanga Roa, um kurz nach 9h hab ich mit dicker Jacke aber Schokoeis in der Hand am Hafen gesessen - im Urlaub ist alles erlaubt ;-) Surfer waren auch schon draußen. Aber ansonsten fängt das Leben auf den Osterinseln erst viel später an - Frühstück gibt es erst irgendwann zwischen acht und halb neun, die Touri-Shops an der „Hauptstraße“ machen vor 10h nicht auf. Auch ne Art zu leben :) Ein letzter Tee in der Sonne, ein Hund zu meinen Füßen, der sich Streicheleinheiten abholt, dann geht’s zurück zum Hotel und ab zum Flughafen (11:30h Transfer-Time). Da gibt’s noch ein kleines Abschiedsgeschenk - eine Kette mit einem Moai aus Holz.

Vor dem Check-In wird schon das Gepäck durchleuchtet und mir wird glatt mein Apfel und meine Orange abgenommen - darf wohl nicht mit aufs Festland, obwohl ich den Apfel aus Santiago mitgebracht hab - versteh einer die Welt… Später wird dann das Handgepäck noch mal durchleuchtet, als es in den eigentlichen Boarding-Bereich geht - von dem man easy aufs Flugfeld hätte raus laufen können.

20:30h bin ich dann ich Santiago gelandet bzw. 18:30h Osterinsel-Zeit. Schnell ab zum Airport Hotel, die Nacht wird kurz, morgen früh geht’s weiter nach Ecuador.

 

Tag 28, 23.07.17 - Quer durch Rapa Nui's Süden

23Juli2017

09:15h werd ich abgeholt zu meiner ersten Tour. 1. Stop: Tahai. Diesen Platz hab ich ja schon zu Fuß erkundet. Es fängt an zu regnen und genau über die Moai spant sich ein schöner Regenbogen bis ins Meer.

Als nächstes Ahu Akivi - einer der wenigen Ahu im Landesinneren. Die 7 Moai haben eine Besonderheit - sie sind die einzigen, die aufs Meer schauen. Eine Legende besagt, es sind die 7 Kundschafter, die im Auftrag eines polynesischen Königs die Insel „entdeckt“ haben - aber das stimmt wohl nicht wirklich. Dann sollen diese Moai auch eine Art Sonnenkalender / Observatorium sein…

Weiter zum Puna Pau Krater - der Steinbruch für die Pukao, die Kopfbedeckungen der Moai. Hier liegen noch einige der roten Hüte oder Haare rum. Von oben hat man einen schönen Rundumblick.

Letzter Halt: Hanga Poukara. Hier gibt’s einen Moai mit 4 eingeritzten Armen.

Nachmittags mache ich noch eine 2. Tour. Zuerst geht’s zu einer Höhe an der Küste, Ans Kai Tangata. Hier donnern die Wellen so richtig. An den Höhlenwänden ist noch etwas Malerei erkennbar, vor allem Vögel und Birdman. Dann geht es zum Rano Kau, einem alten Vulkankrater, in dem sich jetzt ein Kratersee befindet. Da die Einwohner hier früher her kamen, um Wäsche zu waschen und sich Früchte zu essen mitbrachten, wächst am Rand alles mögliche an Obst. An der einen Seite gibt es einen schönen Streifen lila Blumen.

Nächste Station: Orongo - ein Zeremonienplatz und Zentrum der Birdman-Kultur, zeitlich nach den Moai. Jedes Jahr im Frühling versammelten sich hier die Häuptlinge der Dörfer mit ihren Birdman-Anwärtern. Derjenige wurde für das neue Jahr Birdman, der vom Kraterrand des Rano Kau aus runter kletterte, 2km zu der Insel Motu Nui rüber schwamm, dort das Ei einer Rauchseeschwalbe stahl und als erster mit dem Ei wieder an Land ankam. Der zugehörige Häuptling wurde für 1 Jahr Herrscher der Insel.

Am Orongo sind einige der höhlenartigen Steinhäuser rekonstruiert, in denen die Häuptlinge während des Wettstreits übernachteten und es gibt noch einige verwitterte Petroglyphen von Vögeln und Birdman.
Letzte Station: Ahu Vinapu, dort gibt es umgestürzte Mohai und rumliegende Kopfbedeckungen und das einzige Podest mit einer fast fugenlos zusammen gesetzter Steinwand nach Inka-Art.

Da ich noch einen letzten Cache mitnehmen wollte, hab ich den Guide gebeten, mich in der Nähe des Airports raus zu schmeißen, so hatte ich nur noch 1km hin zum Cache und bin dann zurück ins Dorf gelaufen. So war ich in der Abendsonne noch ne gute Stunde spazieren.

Abends gibt’s noch mal Tuna - diesmal mit Sesamkruste und bei mir im Hotelrestaurant. Auch lecker und ich schaff’s noch nicht mal auf ;-)

 

Tag 27, 22.07.17 - Jede Menge Steinfiguren

22Juli2017

(Fast) ausschlafen!! Welch ein Luxus :) trotzdem war ich um 8h die erste im Frühstücksraum. Kurz nach 9h wurde ich dann abgeholt zu meiner Ganztagestour über die Insel. Die ist übrigens gar nicht so groß, nur 166qkm. Abgefahren sind wir die Südküste Richtung Osten:

Zuerst Ahu Vaihu und Ahu Akahanga -> hier liegen jeweils einige Moai, die von ihren Plattformen gestürzt wurden. Schon im 19. Jahrhundert gab es keinen stehenden Moai mehr auf der Insel.

Dann Ahu Tongariki -> die am besten restaurierte Anlage der Insel, 15 große Moai stehen nebeneinander auf einer Plattform, einer davon mit Kopfbedeckung. Ein Tsunami hatte die liegenden (weil von der Plattform geschupsten) Moai 1960 zerstört, so dass sie mühevoll wieder zusammen gepuzzelt werden mussten. Ist schon ein echt toller Anblick, gerade auch mit dem Meer im Hintergrund.

Weiter geht’s zum Moai-Steinbruch am Rand des Vulkankraters Rano Raraku -> Wahnsinn, was es hier an Moai gibt! Bei manchen gucken nur die Köpfe aus der Erde (der Rest der fertigen Statue steckt durch Erosion in der Erde), manche liegen (weil sie beim Transport umgefallen sind), manche stecken noch halb im Stein. Auch der größte Moai ist hier, 21m lang liegt er noch verbunden im Fels. Eine Besonderheit ist der Moai Tuturi - der einzige kniende Moai der Insel.

Eine Überraschung ist der Kratersee: An einer Uferseite stehen rot blühende Korallenbäume, gegenüber schauen Moai aus dem Boden. Insgesamt soll es hier am Berg fast 400 Moai geben.

Wenn ein Häuptling starb, wurde ein Moai im Steinbruch bestellt, den die Familie dann selbst zum Dorf transportieren musste. Wahrscheinlich wurden die tonnenschweren Figuren im Stehen transportiert - einmal umgefallen, konnten sie nicht wieder aufgerichtet werden. Erst am Ziel auf der Plattform erhielten die Moai ihre Augen.

Weiter geht’s zum Ahu Te Pito Kura. Hier gibt es eine Besonderheit, einen heiligen Stein, Te Pitu o Te Henua -> den Nabel der Welt. Er ist sehr glatt, sieht aus wie eine Kugel und sol magnetisch sein, vier kleine Steine daneben zeigen die Himmelsrichtungen an.

Als letztes kommt Anakena. Eine wunderbare weiße Sandbucht mit Palmen (aus Tahiti). Einige tummeln sich im Wasser (*brrr*). Hier steht der Ahu Nau Nau, der erste restaurierte Ahu der Insel, mit 7 Moai, 5 davon ganz gut erhalten und mit Kopfbedeckung. Etwas weiter noch ein einzelner Moai beim Ahu Ature Huki. Etwas abseits vom Strand finde ich auch noch einen Cache :)

Abends laufe ich zum Ahu Tahei um mir hier den Sonnenuntergang anzusehen. Den Tip haben wohl auch einige andere bekommen, denn immer mehr Leute suchen sich ein Plätzchen. Es sieht auch wirklich toll aus!

Zum Abendessen habe ich mich mit den beiden Deutschen von meiner Tour heute versbredet, Kathrin und Sebastian, die schon jede Menge auf der Welt gesehen haben und einiges an Geschichten erzählen. Wir folgen einem Tip ihres Lonely Planet und landen in dem belgischen Restaurant „Au bout du monde“, wo es angeblich super Thunfischsteak geben soll. Also was wird bestellt - klar, 3x Thunfisch. Der kommt mit einer Vanille- und einer Maracujasoße mit Süßkartoffelpürree - suuuper lecker. Hinterher noch belgisches Mousse au chocolat - ein Traum :) Mein teuerstes Essen bisher auf der Reise, aber das war’s wert!

Tag 26, 21.07.17 - Angekommen auf der Osterinsel

21Juli2017

Meine Nacht war echt heftig, Magenkrämpfe ohne Ende, übergeben usw. War morgens richtig kaputt, Magen immer noch flau. Musste blöderweise auch früh raus, um kurz nach 6h kam der Transfer zum Flughafen. Das Anstehen zum Gepäck einchecken war echt eine Qual, die Dame am Schalter hat mich gefragt, ob ich den Flug schaffe - muss ja. War dann so froh, dass es am Flughafen eine Apotheke gab, da hab ich dann Magentropfen und Anti-Vomit bekommen.

Um 08:30h dann Start Richtung Osterinsel. Im Flieger war mir auch noch ziemlich flau, das Frühstück fand mein Magen glaub ich auch nicht so gut. Nach knapp 6 Std. sind wir da - angekommen auf der Osterinsel / Isla de Pasqua / Rapa Nui - 3.800km vor der Küste Chiles, 1.900km bis zu nächsten bewohnten Insel Pitcairn - so isoliert liegt sonst kein anderer bewohnter Ort auf der Erde.

Vom Flughafen geht es mit dem Transfer zum Hotel „Gomero“ im einzigen richtigen Ort auf der Insel - Hanga Roa. Das Hotel macht einen total netten Eindruck, die Zimmer sind eher so Bungalows. Nur Wäsche waschen ist teuer, muss aber mal sein (bzw. muss ich ausnutzen, dass ich hier mehr als eine Nacht bin). Ich lass mir den fruchtigen Willkommensdrink schmecken und starte dann zu einer kleinen Tour. Immerhin hab ich durch das lange fliegen nach Westen wieder 2 Std. geschenkt bekommen :)

Und da sind sie dann an der Küste - die ersten Moai (Steinfiguren) mit ihren großen Köpfen. Auf der Insel gibt es an die 1.000, meist sind sie zwischen 5-7m groß, der größte, nicht fertig gestellte 21m.

Ich laufe bis Tahai, einer Zeremonialanlage, bestehend aus 3 Ahu mit einmal 5 Moai aus dem 12. Jahrhundert, ca. 5m hoch, und jeweils einem Moai aus dem 7. und 12. Jahrhundert. Der letzte Moai trägt als einziger Pukao-Kopfschmuck und er ist der einzige auf der Insel, dem man bei der Restauration wieder nachgebildete Korallenaugen eingesetzt hat. Ahus sind die Tempelanlagen der verschiedenen Dörfer, insg. gibt es 245, fast alle entlang der Küste.

Der Sonnenschein tut richtig gut und ich such mir ein schönes Restaurant mit Meerblick. Sogar erfolgreich cachen war ich schon :) Ansonsten falle ich früh ins Bett, die letzte Nacht hatte es in sich.

Tag 25, 20.07.17 - Santiago de Chile

20Juli2017

Mir geht’s besser, so dass ich die Citytour durch Santiago mit machen kann. Zuerst gehen wir durch den Mercado Central - eine große Markthalle mit viel Fisch (Spidercrab gesehen). Wir schlendern weiter und sehen vor einer Kirche Wahrsagerzelte, überall versuchen Menschen was zu verkaufen, und seien es einzelne Packungen Taschentücher.

Der Plaza de Armas mit seinen Palmen ist umgeben von Kathedrale, Hauptpost (Correo Central), Palacio de Real Audiencia und Stadtbezirksverwaltung. Natürlich geht’s auch zum Präsidentenpalast Palacio de la Moneda - hier wurde 1973 Allende durch Pinochet gestürzt und Allende beging Selbstmord. Auch hier eine Lehrerdemo 


Vorbei an Börse und Uni geht’s auf der Alameda, der Hauptstraße, zur Iglesia de San Francisco, dem ältestes Gebäude der Stadt. Im Vergleich zu Peru sind die Kirchen hier nicht so mit Gold beladen. Am Ende steigen wir noch auf den Cerro Santa Lucia, einen 70m hohen Hügel mit Aussicht über die City.

Um 15h heißt es für mich Abschied nehmen von meiner Reisegruppe. Die erste Viventura-Reise ist um, für die anderen geht es jetzt zurück nach Deutschland. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergangenen ist. Es war echt eine coole Truppe und hat jede Menge Spaß gemacht. Jetzt bin ich 1 Woche alleine unterwegs, bevor ich meine neue Truppe in Ecuador treffe.

Tag 24, 19.07.17 - Valle de la Luna und Krankenhaus

19Juli2017

Klar, dass ich die 2 Caches in San Pedro de Atacama mitnehmen möchte, also bin ich noch vor dem Frühstück um 07:30h raus. Noch sind die Straßen relativ ruhig und ich kann in Ruhe cachen :)

Um 9h starten wir. 1. Stop: Valle de la Luna - hohe Felsen in den allermöglichsten Formen, Sanddünen, teilweise ist das Gestein leicht von Eis überzogen. Die perfekte Kulisse für Hollywood. Am Mirador Tres Maries versuchen wir, in den 3 Felsen betende Marien zu sehen - es ist ein T-Rex - nein ein schnappender Fisch ;-) Rauf geht’s hoch auf die große Düne, von oben hat man echt einen super Blick. Anschließend geht’s Viewpoint Piedra del Coyote (Koyotenstein) und zum Valle de la Muerte, dem Tal des Todes, mit klasse Blick auf zerklüftete Felsen im Tal.

Anschließend fahren wir durch die Atacamawüste bis Calama, eine Minenstadt, hier gibt’s die größte Kupfermine der Welt. Am Flughafen nehmen wir Abschied von unserem Guide Angela. Mit dem Flieger geht’s pünktlich um 15h nach Santiago de Chile, Flugzeit 2 Std. Dort erwartet uns unser Guide Christian.

Nach dem Einchecken im Hotel geht’s für mich mit Christian in die Notaufnahme eines Krankenhauses. Seit 8 Tagen Blasenentzündung und die letzten Tage ist es immer schlimmer geworden. Heute war furchtbar, ich konnte das Sightseeing überhaupt nicht genießen und war einfach total fertig vor Schmerzen. Ok, jetzt weiß ich auch, wie es in einem chilenischen Krankenhaus abgeht - ich sag nur Nümmerchen ziehen, blaues Leibchen und Untersuchungs“räume“ abgetrennt mit Vorhängen. Wichtig ist - ich hab Antibiotika und Schmerzmittel bekommen und ich hoffe, es schlägt schnell an…

 

Tag 23, 18.07.17 - Durch die Pampa nach Chile

18Juli2017

Mal wieder früh aufstehen, kurz nach 5h sind wir mit den Jeeps im Stockdunkeln unterwegs Richtung Chile. Nach knapp 2 Std. gibt es Frühstück, in einer einfachen Herberge ohne Heizung packen unsere Fahrer die mitgebrachten Sachen aus. Weiter geht’s auf Sand-/Schotterpisten - hoch runter Schlagloch rumpel rumpel - gut, dass wir einen Jeep haben. Wir fahren quer durch die Pampa mit ein paar Bergen links und rechts. An einer Lagune sehen wir Flamingos und später auch immer mal wieder Lamas und Vicuñas, sogar ein paar Andensträuße  

Wir machen unterwegs immer mal wieder Fotostops, z.B. an einer Felsformation (Posce de piedras), wo wir etwas rumklettern. An der Laguna Colorada sehen wir richtig viele Flamingos.

Langsam ändert sich die Gegend, es gibt immer mehr schneebedeckte Berge ringsherum, der Schnee reicht bis an die Straße, es geht hoch am Paß bis knapp 5.000m.

Wir kommen an rauchenden Schwefelquellen und blubbernden Teichen vorbei. An den Termas de Polces machen wir Mittagspause, haben aber keine Zeit für ein Bad in den heißen Quellen. Jetzt sind wir schon recht nahe an der Grenze, wir geraten in eine Polizeikontrolle, die Pässe werden geprüft und das Gepäck gecheckt.

Kurzer Fotostop an der Laguna Blanca und der direkt daneben gelegenen Laguna Verde - die grüne Farbe kommt von Kupfer, Arsen und anderen Schwermetallen im See. Im Hintergrund erhebt sich der Vulkan Lincacabur mit knapp 6.000m (wir sind auf 4.200m), der sich imposant im See spiegelt

Kurz vor dem Grenzübergang nach Chile erwartet uns unser locale guide Coco. Wir steigen von unseren Jeeps auf einen Kleinbus um und dann geht es runter - von über 4.000m auf 2.500m.

Da Angela unsere Pässe schon gestern in Uyuni hat stempeln lassen, können wir uns an der Grenzstation einiges an Warterei für die Ausreise sparen und müssen nur noch durch die chilenische Migration. Die ist ziemlich streng: Sämtliches Obst, angebrochene Lebensmittel (Kekse, Nüsse usw.) und die Coca-Bonbons dürfen wir nicht nach Chile einführen und haben wir deshalb in den Jeeps zurück gelassen, das gesamte Gepäck wird durchleuchtet. Dann haben wir es geschafft und es geht nur noch 10 Min. weiter nach San Pedro de Atacama, Endstation für heute.

Nachdem wir uns mit tausenden von chilenischen Pesos eingedeckt haben (Kurs 1:725) geht es zu unserem Abschiedsessen, da uns unser Guide Angela morgen leider schon verlässt. Nach lecker Forelle und Crême de Catalan besorgen wir uns noch eine Flasche chilenischen Rotwein und lassen den Abend in unserem Hotel ausklingen

Tag 22, 17.07.17 - Ab in die Salzwüste

17Juli2017

Nach dem Frühstück hatten wir noch etwas Zeit, also bin ich noch etwas rum gelaufen in Uyuni - an der Hauptstraße stehen viele alte Eisenbahnen rum.

Um 11h geht’s mit 3 Jeeps los auf unsere Tour. 1. Stop: Der Eisenbahnfriedhof in der Nähe von Uyuni. Suuuper Foto location - lauter alte verrostete Eisenbahnwracks, wo man überall drauf rum klettern kann. Leider haben wir nur knapp 30 Min. Zeit, dann geht’s weiter. Wir sehen Vicuñas mit Kleinen und machen kurz halt in Colchani und schlendern an ein paar Tour-Marktständen vorbei.

Dann geht’s in die Salar de Uyuni, den weltgrößten Salzsee, über 10.500 qkm groß. Eine weiße Fläche bis zum Horizont und darüber blauer Himmel. Wir haben viel Spaß beim ersten Probe-Fotoshooting :) Kurzer Stop an einem Salzhotel mit Ralley Dakar Denkmal und einem Fahnenmeer, wo jeder seine Landesfahne aufhängen kann. Mittag gibt’s an der Isla Incahuasi - unsere Fahrer haben alles mit gebracht und räumen mitten auf der Salzfläche neben Klapptischen auch Sonnenschirme raus. Incahuasi besteht aus lauter Felsen, wo große Kakteen wachsen (bis 10m hoch, angebl. bis zu 1.000 Jahre alt, wachsen 1 cm pro Jahr). Wir laufen auf den höchsten Punkt und schauen von oben aufs endlose Salzmeer, ich kletter noch etwas weiter und finde einen Cache ;-)

An einem guten Spot machen wir später lauter Perspektivfotos mit einem Spielzeug-Goodzilla, einem Modellflugzeug usw. - Angela dirigiert uns rum -> noch etwas nach rechts, ja, jetzt Fuß ein bißchen höher, bis die Bilder im Kasten sind. Wir haben auf jeden Fall jede Menge Spaß :) Währenddessen haben unsere Fahrer wieder den Klapptisch aufgebaut und wir genießen den schnellen Sonnenuntergang mit einem Glas Rotwein. Im Stockdunkeln geht’s zurück nach Uyuni und wir lassen den Abend in einem netten Restaurant ausklingen.

Tag 21, 16.07.17 - Mit Dynamit in die Minen

16Juli2017

In einem Luxus-Bus mit viel Platz und sogar W-LAN geht es morgens um 06:30h los nach Potosi (auf über 4.000m). Die Stadt ist bekannt für ihre Silber-Minen im Cerro Rico, angeblich die reichsten der Welt. Klar, dass wir die auch besichtigen wollen.

Erst besuchen wir das Münzhaus - Casa de la Moneda, die frühere Prägeanstalt, in dem noch viele alte Maschinen zu sehen sind. Nach Eiffelturm gestern in Sucre sehen wir heute auf dem Hauptplatz eine Art Freiheitsstatue :) Beim Mittagsmenü gibt es eine Spezialität aus der Gegend hier: Maissuppe, in der bei der Zubereitung ein heißer Stein gelegt wird.

Dann geht’s los in die Mine. Erst werden wir schick eingekleidet: Hose, Jacke, Gummistiefel und Helm. Dann kaufen wir auf dem Markt Geschenke für die Minenarbeiter: was für die Kehle - 96%iger Alkohol, Zigaretten (irgendwas Selbstgedrehtes), Coca-Blätter (das einzige, was während der Schicht „gegessen“ wird), Handschuhe und Dynamitstangen inkl. Zündschnur und Zünder (nur knapp 4 EUR). Dann geht’s rein in die Mine - Helmlampen an und los in den Stollen. Wir gehen zwischen den Schienen der Lore, es ist relativ eng, wir platschen durch Pfützen und man muss auf seinen Kopf aufpassen. Unser Guide, der früher selber mal hier arbeitete (schon ab 11 Jahren!) erklärt uns, wie hier gearbeitet wird und zeigt uns eine Silber-Ader - während früher über 100kg Silber aus 1 Tonne gewonnen wurde, sind es heute nur noch knapp über 10g. Aber es arbeiten immer noch über 23.000 Menschen in den Minen, der Berg hat über 200 Eingänge. Heute am Sonntag waren wir allerdings die einzigen. Wir gehen zu El Tio - einer Statue des Teufels, dem die Minenarbeiter Koka-Blätter und Alkohol opfern. Mehr als 200 solcher Statuen gibt es im Berg. Ich bin froh, irgendwann wieder draußen zu sein. Vor dem Eingang hat sich eine Gruppe Minenarbeiter versammelt und bereitet sich auf den nächsten Arbeitstag vor - alle sind sturzbesoffen…

Mit einem super großen und bequemen Bus geht es nachmittags weiter von Potosi nach Uyuni, 4,5 Std. Fahrt. Unglaublicherweise sind die Hotelzimmer sogar mit einem Elektroheizlüfter geheizt. Welch ein Luxus! :-)

Tag 20, 15.07.17 - Sucre, die weiße Stadt

15Juli2017

Nach 2 Tagen La Paz geht’s morgens mit dem Flieger weiter nach Sucre. Die Stadt hat 300.000 Einwohner, Sucreños genannt, und ist die konstitutionelle Hauptstadt Boliviens, hier sitzt der oberste Gerichtshof.

Unser Hotel liegt bei La Recoleta, einem schönen Platz umrahmt von Kirche, Kloster und Schule der Franziskaner sowie Arkaden mit schöner Aussicht auf die Stadt. Das Wetter ist herrlich, ich genieße die Sonne im T-Shirt auf der Dachterrasse unseres Hotels, bevor es los geht zur Stadtführung, wieder mit local guide.

Zuerst fahren wir zum Friedhof - eine ruhige parkähnliche Anlage mit Mausoleen und vielen hohen Wänden mit Nischen für die Gräber, die hier nur 7 Jahre bleiben dürfen. Nur die Armen sind in der Erde bestattet, eng beieinander. Vom Plaza 25 de Mayo mit imposanten Regierungsgebäuden geht es zum Parque Bolivar, in dessen Mitte ein Miniatur-Eiffelturm steht, auf den man auch draufklettern kann - damals von reichen Familien direkt in Frankreich bestellt. Im Haus der Freiheit - Casa de la Libertad - erzählt uns unser Guide einiges zur bolivianischen Geschichte. Sucre ist z.B. nach dem revolutionären Führer Antonio José de Sucre benannt, Bolivien nach Simón Bolívar.

Am Ende geht’s hoch hinauf - La Felipe Neri ist eigentlich eine Schule aber nachmittags darf man rein. Von der Dachterrasse und dem Glockenturm hat man einen tollen Blick über die Stadt.

Sucre gefällt mir sehr gut. La ciudad blanca macht ihrem Namen alle Ehre - in der Altstadt (Unesco Weltkulturerbe) gibt es viele weiß angestrichene Häuser, die Stadt wirkt ruhig und freundlich.

Da in Sucre auch Schokolade hergestellt wird, gehen wir natürlich in ein Schokoladen-Café. Hier gibt es wirklich super duper leckere Eisschokolade, heiße Schokolade und Früchte mit Schokosoße.

Beim Abendessen im Hotel testen wir dann auch den bolivianischen Rotwein und haben einen sehr schönen lustigen Abend.

Tag 19, 14.07.17 - Gipfelstürmer auf fast 5.400m

14Juli2017

Heute geht’s mal wieder hoch hinauf, auf den Chacaltaya. Ich hab mich fürs Bergsteigen entschieden, während andere lieber die Death Road mit dem Bike runter rasen wollen.

Der Chacaltaya ist 5.390m hoch und liegt in der Cordillera Real, den Königskordilleren, 35km
von La Paz entfernt. In Aymara bedeutet der Name „kalte Brücke“.

Mit dem Allrad-Jeep geht es über die Schotterpisten. Die Serpentinen schrauben wir uns in Schrittgeschwindigkeit hoch. Es hat erst letztens noch geschneit, aber wir haben Glück und können die Straße bis zum Ende fahren. Unterwegs sehen wir Adler, auch junge sind dabei.

Dann geht’s los zu Gipfelbesteigung. Von knapp 5.400 Meter hat man echt einen super Blick. Um uns herum schneebedeckte Berge, man sieht den Titicacasee und La Paz in der Ferne. Es ist echt toll hier oben und wir sind die ersten heute auf dem Gipfel. Die Höhe macht mir nicht viel aus und so geh ich mit dem Guide noch weiter auf einen 2. Nachbargipfel gleich nebenan. Ich würd ja gern noch weiter über den Grad wandern, aber leider macht der Guide nicht mit und schlägt den Rückweg ein - keine Zeit mehr. Unten am Parkplatz finde ich meinen 1. Cache in Bolivien :-) Auf dem Rückweg sehen wir noch mal Adler und Lamas und Alpakas.

Der Nachmittag ist frei und ich schlender etwas durch die Straßen und auch noch mal über den Hexenmarkt. Durch Zufall finde ich ein ganz uriges Café, was von oben bis unten voll gestellt ist mit allem möglichen Krinskrams. Ich verputze ein leckeres Crêpe während im Hintergrund die Beatles laufen :) Dann mach ich mich noch mal auf zum Cachen und werde auch fündig :)

Abends treffen wir uns mit der Truppe und gehen in ein Restaurant, in dem typische bolivianische Musik (natürlich mit Panflöte) und verschiedene Tänze mit Masken und Kostümen aufgeführt werden. Ich esse zum 1. Mal Lama - seeehr lecker!!

Da am Sonntag ein großer Feiertag ist wegen der Gründung von La Paz werden überall schon die Straßen und Gebäude geschmückt. Leider ist abends auch schon ziemlich Halligalli und es ist echt laut.

 

Tag 18, 13.07.17 - Ruinen von Tiwanaku und La Paz

13Juli2017

7h Frühstück heißt inzwischen ausschlafen ;-) Auf geht’s nach Tiwanaku, 2 Std. Fahrt wieder zurück Richtung Titicacasee. Auf dem Weg durch La Paz und El Alto sehen wir sehr viele Minibusse und auch alte US-Schulbusse - das sind die Öffis hier, die halten einfach überall, wenn jemand winkt oder aussteigen will, Haltestellen gibt’s hier nicht. Viele Indigenas laufen in traditioneller Tracht mit dem hier typischen Bowler-Hut rum.

Tiwanaku ist eine Prä-Inka-Ruinenstätte, mehr als 3.500 Jahre alt und immer noch sehr wichtig für die indigene Gruppe der Aymara. Der alte Name - Taypicala - „Stein im Zentrum“ - passt zu dem Glauben der damaligen Bevölkerung, dass hier das Universum erschaffen wurde und sich von hier die ersten Menschen aufmachten, die Welt zu bevölkern.

Wir gehen zuerst durch ein Museum und sehen uns dann die Reste der Ruinen an. Viel gibt es allerdings nicht zu sehen. Ein Hügel war früher mal eine Stufenpyramide, die 7 Ebenen sind angedeutet. 2 größere Steinfiguren - Mönch und Sonnengott, ein paar Mauerreste von verschiedenen Tempelanlagen, das Sonnentor. In 2 Std. sind wir durch und es geht zurück nach La Paz.

Wir treffen uns mit dem Rest der Truppe, dann geht es weiter zur Citytour. Zuerst mit der Seilbahn, dem Teleferico, über das Häusermeer. Sehr cool der Blick von oben. Dann ab ins Valle de la Luna - das Mondtal. Hier lassen einen bizarre Felsformationen und Säulen an eine Tropfsteinhöhle oder eben an eine Mondlandschaft denken. Nur der Flötenspieler hoch oben auf einem Felsturm passt nicht so richtig ins Bild ;-)

Zurück in der Altstadt geht’s zum Hautplatz, dem Plaza Pedro Domingo Murillo mit gefühlt 1 Mio. Tauben. Rings herum der Regierungspalast, bewacht von Soldaten in Gardeuniform, das Parlament und die Kathedrale. Die ist im Inneren schlicht gehalten, was total wohltuend ist, nach dem ganzen von den Inkas geklauten Protzgold der peruanischen Kirchen.
Wir machen einen Schnelldurchlauf im Ethnografie- und Folklore-Museum. Schon interessant, vor allem die ganzen Masken, die zu den traditionellen Tänzen getragen werden. Fix einmal die enge Kopfsteinpflasterstraße Calle Jaén aus Kolonialzeit hoch und runter, dann durch belebte Straßen zum Hexenmarkt. In den Geschäften in dieser Ecke kann man jede Menge Glücksbringer, Amulette, Lamaföten für Glück beim Hausbau und andere skurrile Sachen kaufen. Zurück im Hotel verabschieden wir uns von unserem Cityführer Roger und nach dem Abendessen im Hotelrestaurant plumpse ich ziemlich müde ins Bett.

 

Tag 17, 12.07.17 - Von den Uros-Schilfinseln nach Bolivien

12Juli2017

Nach dem Frühstück zeigen uns die verschiedenen Familien, was sie so hergestellt haben und wir werden nach ihrer typischen Tracht eingekleidet ;-)

Danach geht es runter in den kleinen Hafen und mit einem Boot über den Titicacasee. Auf über 3.800m Höhe gelegen ist der Titicacasee angeblich der höchste schiffbare See der Welt. Mit einer Ausdehnung von max. 175 x 70 km ist er der größte See Südamerikas - 15x größer als der Bodensee. Hier soll die Inka-Dynastie gegründet worden sein. Titicaca bedeutet so viel wie grauer Puma oder Pumafelsen. Den See teilen sich Peru (70%) und Bolivien (30%).

1. Stop für uns sind die schwimmenden Schilfinseln der Uros, die Islas Flotantes. Es leben heute noch ca. 2.000 Uros verstreut auf 40 Schilfinseln in der Bucht von Puno. Wir legen an einer Insel an, auf der die Uros tatsächlich das ganze Jahr leben, näher an Puno gibt es nur reine Touristeninseln. Ist schon komisch, auf dem leicht nachgebenden Schilfboden rum zu laufen. Wir bekommen erklärt, wie die Uros leben und wie die Inseln „gebaut“ werden - es müssen ständig neue Schilfschichten nachgelegt werden, sonst verrotten die Inseln. Mit einem der Totora-Schilfboote drehen wir noch eine Runde um die Insel, bevor wir Puno ansteuern. Von Puno aus geht es immer am Titicacasee entlang zur bolivianischen Grenze - im Hintergrund die schneebedeckten Königskordillieren.

Inzwischen haben wir erfahren, dass durch den Streik alle Bahnhöfe in Machu Picchu gesperrt wurden und alle Geschäfte in Cusco zu sind. Wer sich nicht dran hält, der bekommt Steine ins Schaufenster. Haben wir ein Glück gehabt!!

Nach 2,5 Std. Fahrt erreichen wir den Grenzort Desaguadero. Wie bekommen einen Ausreisestempel für Peru, gehen über eine Brücke und bekommen unseren Einreisestempel für Bolivien. Hier wartet ein neuer Van auf uns und ein zusätzlicher Guide für La Paz. Wir fahren noch kurz am kleinen Titicacasee entlang, dann weiter durchs Altiplano, die hohen Andenberge immer im Blick.

Auf dem Weg nach La Paz fahren wir durch El Alto, ein ehemaliger Stadtteil von La Paz und eher ein Armenviertel, hier stranden die meisten, die vom Land kommen. El Alto liegt auf über 4.000m - die höchstgelegene Millionenstadt der Welt (1,2 Mio.). La Paz liegt tiefer auf 3.650m und hat 1,3 Mio. Einwohner. In ganz Bolivien gibt es nur 11 Mio. Einwohner, dabei ist das Land 3x so groß wie Deutschland - pro qm die geringste Bevölkerung in Südamerika.

Bevor wir nach La Paz rein fahren, halten wir kurz und schauen uns das Lichtermeer von oben an. Um 20 Uhr erreichen wir unser Hotel, mal wieder ein langer Fahrtag. Nach dem gemeinsamen Abendessen fallen wir alle ziemlich k.o. ins Bett

Tag 16, 11.07.17 - Auf zum Titicacasee

11Juli2017

Wegen des noch andauernden Streiks (Lehrer, Bauarbeiter, Ärzte…) fahren wir schon um 05:30h los Richtung Puno, im Westen des Titicacasees, damit wir nicht in die Straßensperren rein kommen. In den letzten Tagen wurde schon die Bahnstrecke nach Machu Picchu blockiert, wir hatten also richtig Glück.

Nach 2 Std. machen wir einen Stop und schauen in einem kleinen Innenhof Vicuñas, Alpakas und einem Lama beim Grasen zu. Leider geraten wir danach in den Streik. Die Straßen sind blockiert, Steine liegen auf der Straße und Menschen mitten im Weg, es geht nicht weiter. Was tun? Selbst wenn wir durch diese Blockade kommen, können einige weitere auf dem Weg sein. Zurück nach Cusco geht es auch nicht mehr, weil hinter uns auch die Straßen blockiert sind. Also heißt es warten, ob wir irgendwann weiter vorwärts kommen. Nach einer knappen Stunde geht es langsam in Schrittgeschwindigkeit weiter, 1 Stunde durch den Ort. Die Jungs helfen dabei, Steine aus dem Weg zu räumen. Dann ist es geschafft, wir biegen auf die Umgehungsstraße ab, während sich die Demo weiter durch den Ort bewegt. Nach 10 Min. Fahrt kommt uns die Demo von vorne entgegen und nichts geht mehr. Aaaah!! 20 Min. später ist auch das durchgehalten und wir fahren wieder.

Kurzer Stop am La Raya Pass auf 4.338m und ich finde meinen 2. Cache :) Danach geht’s runter ins Altiplano, die Hochebene. Mittagsstop machen wir in Pucara nach 8 Std. Fahrt.

Inzwischen haben wir die Info, dass der Streik auf ganz Südperu übergegriffen hat, angeblich ist in Bolivien auch Streik, weil die Gas- und Strompreise erhöht wurden. Angela ist in Kontakt mit der Agentur um zu beratschlagen, ob wir heute eine Station auslassen und gleich weiter fahren, um nicht morgen festzuhängen. Letztendlich bleiben wir doch bei der ursprünglichen Route.

Weiter geht’s über Juliaca (voll, staubig, mit viel Müll an den Straßen) Richtung Puno, zum Titicacasee. Wir fahren durch große Getreidefelder, Kühe grasen, die Frauen in traditioneller Tracht stampfen gefrorene Kartoffeln mit ihren Füßen, viele Häuser sehen unfertig aus. Dann irgendwann sehen wir ihn - den Titicacasee.

Auf der Halbinsel Capachica im Ort Llachón werden wir mit Blumenketten begrüßt und für die Übernachtung auf verschiedene Bauernfamilien verteilt. Abendessen gibt es gemeinsam in unserer Gruppe im Gemeinschaftshaus, dann lassen wir uns von unserer Gastgeberin im Dunkeln mit Taschenlampe bewaffnet schmale Trampelpfade zu ihrem Heim hinunter führen. Es ist ordentlich kalt, bestimmt Minusgrade, schließlich sind wir auf über 3.800m (ich hab am nächsten Tag erfahren, es waren in der Nacht -7 Grad). In meinem „Zimmer“ in einem separat stehenden Gebäude mit Schilfdach kletter ich fix unter die schwere Decke, Heizungen gibt es hier nicht. Immerhin gibt es im "Bad" nebenan ein normales Spülklo, Wasser am Waschbecken gibt es nur tröpfchenweise. Andere haben in ihrem Bad nur 2 Eimer mit Wasser stehen - auch für die Toilette...

Tag 15, 10.07.17: Zurück in Cusco

10Juli2017

Nach einem leckeren Frühstück mit Kochbananenpancakes und warmen Kochbananenpürree zum Trinken ist um 8h Abfahrt, 1,5 Std. den Fluss runter und dann mit dem Van weiter zurück nach Puerto Maldonado. Durch die Straßen fahren wesentlich mehr Motorräder als Autos, es gibt auch Moto-Taxis. Wir haben noch etwas Zeit, bevor der Flieger geht, schlendern über den Markt und probieren kandierte Paranüsse und honiggelbes Potenzmittel ;-)

Nachmittags sind wir wieder in Cusco - vom schwül-warmen Dschungel wieder hoch auf über 3.200m. Abends gehen wir noch gemeinsam Essen - die Kellner der verschiedenen Restaurants am Plaza de Armas stürzen sich auf uns und wir handeln einen freien Pisco Sour raus ;-)

Tag 14, 09.07.17 - Aras und Piranhas

09Juli2017

Um 3 Uhr werde ich von einem Klopfen an der Tür geweckt - Aufstehzeit! Mit dem Kanu geht es knapp 3 Std. / 55km flussaufwärts, am Anfang durch Nebel, der so dicht ist, dass man fast nichts sehen kann. Unser Guide meinte, wir sollen uns keine Sorgen machen, unser Bootsführer kennt den Fluß besser als seine Frau ;-)

Am Ziel angekommen schlagen wir uns kurz durch den Dschungel zu unserem Beobachtungsposten an einer Minerallecke. Jetzt heißt es warten. Immer mehr Papageien und leuchtend bunte Aras kommen angeflogen und setzen sich in die Bäume, bestimmt weit über 100. Noch traut sich keiner runter an die Mineralfelsen. Immer mal wieder tauchen Störenfriede auf: Geier und Adler kreisen und braune Kapuzineraffen tummeln sich in den Bäumen. Nach 2,5 Std. warten ist es soweit: die Aras trauen sich von den Bäumen immer weiter runter, dann sitzt der erste am Felsen und schnell folgen ihm die anderen :)
Außer dem Geschrei der Aras und Papageien hören wir während der Zeit noch Tukane und Webervögel und zwei wilde Truthähne fliegen über uns hinweg.

Auf dem Rückweg zeigt uns unser Guide am Checkpoint noch Brüllaffen in den Bäumen, in Ufernähe sonnen sich Turtles und wir sehen den größten Baum im Amazonas, den Kapok. Gegen Mittag sind wir wieder an der Lodge.

Nachmittags geht’s wieder los, zum Piranha angeln. Das erste, was wir allerdings angeln, ist das Cap von Adri, das fliegt nämlich beim Boot fahren ins Wasser, wird aber wieder gerettet ;-) Vom Bootsanleger aus geht es erst noch etwas durch den Dschungel. Wir sehen Gelbkopfgeier kreisen, unser Guide bietet uns Termiten an („schmeckt wie Paprika“), es gibt Bananenbäume, Koriander, den Wilden Knoblauchbaum, armdicke Lianen, überall Bambus, Kamelpalmen, Straßen von Räuberameisen, ein vorwitziges Eichhörnchen, Erotische Palmen :) und Wanderpalmen (die „wandern“ 15-20cm im Jahr) und und und.

Am See angelangt steigen wir auf einen „Katamaran“ und werden raus aufs Wasser gerudert. Dann bekommen wir eine Angel in die Hand gedrückt und wir versuchen, Piranhas zu angeln, während die Sonne langsam unter geht. Wir fangen tatsächlich 2 Stück und 2 Heringe, die wir alle wieder in die Freiheit entlassen. Wir sehen noch einen Weißen Kappenreiher und im Wald einen Nachtaffen. Auf der Rückfahrt spürt unser Guide Kaimane am Ufer auf. Wieder an der Lodge angekommen laufen 2 Stachelscheine über das Gelände.

Der Tag war lang und so geht es nach dem Abendessen recht fix ins Bett und unter das Moskitonetz.

Tag 13, 08.07.17 - So richtig in den Dschungel

08Juli2017

Heute geht es in den peruanischen Dschungel. Von Cusco aus fliegen wir mittags nur mit Tagesrucksack nach Puerto Maldonado, Hauptstadt des Bundeslandes Madre de Dios mit 75.000 Einwohnern - von 3.400Hm auf 200Hm. Hier erwartet uns ein ganz anderes Klima - so richtig schwül warm, 90% Luftfeuchtigkeit.

Mit dem Van fahren wir auf einer Schotterpiste zum Tambopata Fluß, links und rechts Sekundärwald - Kakaobäume, Bananenpflanzen, Papageienschnabelpflanzen, Papayabäume, Paranußbäume, Balsabäume… Gelb, rot, weiß, lila blühende Pflanzen, bunte Schmetterlinge flattern rum, alles ist überwuchert.

Mit dem Kanu geht es 2 Std. / ca. 50km speedy flussaufwärts bis zu unserer Lodge im Tambopata Nationalpark. Unterwegs gibt es Lunchpakete mit Juanes - in Bananenblätter eingewickelter Reis mit Hühnchen. Wir sehen Wasserschweine am Ufer (größtes Nagetier der Welt), Flußschildkröten beim Sonnenbaden, weiße Kaimane (Brillenkaimane), Aras, Kuhreiher, rote Brüllaffen, Geier…

In unserer Lodge fliegen die Aras rum und man ist von Urwaldgeräuschen umgeben. Wir sehen sogar einen Aguti über den Rasen laufen. Um keine Opossum auf die Zimmer zu locken, verschließen wir alles Eßbare in einer Box. Sobald es dunkel ist, geht es auf einen Nachtspaziergang in den Dschungel. Nichts anfassen ist die Devise! Unsere Guides zeigen uns Heuschrecken und Spinnen, eine Vogelspinne, einen Salamander und eine Katzenaugenschlange. Zwischendurch sollen wir alle die Taschenlampen für ein paar Minuten aus machen - es ist wirklich stockdunkel und die Zikaden machen einen Höllenlärm. Wieder an der Lodge sehen wir noch hoch oben im Baum ein Zweifingerfaultier.

Beim Abendessen gibt es typische peruanische Gerichte wie Lomo Saltado und Cerviche und einen Saft von wilden Tomaten, der wie Apfelsaft aussieht.

Mit meiner Taschenlampe leuchte ich mir den Weg zum Bungalow. Mein Zimmer ist eins von vieren - ich hab den Luxus und kann mir sogar eins von drei Betten aussuchen ;-) Kerzen und meine Taschenlampe sind die einzigen Lichtquellen, Strom gibt es keinen. Ich verkriech mich unter das Moskitonetz und dann wird geschlummert. 

Tag 12, 07.07.17: Auf nach Machu Picchu

07Juli2017

Machu Picchu calling - whooohooo!! :) 03:45h ging der Wecker - mal wieder richtig früh auf den Beinen. Ab 5h stehen wir an der Schlange für die Busse nach Machu Picchu, nach etwas über 1 Std. Warterei sind wir dran und es geht los, ab die Serpentinen hoch. Angekommen steigen wir schnell die Terrassenfelder nach oben, um den Sonnenaufgang zu genießen. Schon toll, als die ersten Sonnenstrahlen erst auf den Huayna Picchu und dann auf die Inkaruinen treffen. Von unserem Guide Sergio bekommen wir anschließend eine ausführliche Tour. Wir sehen z.B. Intihuatana - das Sonnenobservatorium, Intipampa - das Sonnenfeld, Incahuasi - den Königspalast, den Sonnentempel und den Tempel des Kondors, den Heiligen Felsen und und und.

Machu Picchu, auf Quechua „Alter Gipfel“, ist Unesco-Weltkulturerbe, die tägliche Anzahl der Besucher ist auf 2.500 begrenzt. Außerdem gibt es seit Juli für die Besucher Vormittags- und Nachmittagsslots. Trotzdem ist hier gut was los und es staut sich immer mal wieder auf dem One-Way-Rundweg.

Das völlig überwucherte Machu Picchu wurde erst 1911 durch Hiram Bingham eher zufällig wieder entdeckt, die spanischen Eroberer haben sie nie gefunden. Vielleicht, weil die im 15. Jahrhundert vom 9. Inka Pachacútec gebaute Stadt schon 70 Jahre später, vor Eintreffen der Spanier, wieder verlassen war - warum weiß keiner genau. Bis zu 1.000 Menschen haben hier in der heiligen Stätte gewohnt, vor allem Adelige.

Nach unserer Führung steigen wir zu viert mit extra Ticket noch auf den Huayna Picchu (2.670m), den hohen Berg direkt an den Ruinen. Gefühlt tausende von Stufen in verschiedenen Höhen - ächz! Diese 300 Höhenmeter haben es echt in sich! Aber der Blick von oben auf die Ruinen war der Hammer! :) Auf den Berg dürfen pro Tag auch nur 400 Leute - 200 um 7h und 200 um 10h und man muss sich in einem Buch beim Eintritt ein- und später wieder austragen - so wird kontrolliert, ob auch jeder vom Berg wieder runter ist.

Am Nachmittag geht es mit dem Inka Rail-Zug 1,5 Std. von Aguas Caliente nach Ollantaytambo, dort werden wir von unserem Fahrer abgeholt und kommen nach weiteren 2 Std. wieder in Cusco an.

Tag 11, 06.07.17: Durch den Inka-Dschungel

06Juli2017

Ich hab endlich mal einigermaßen geschlafen, bin echt happy :) Um 05:30h gibt’s wieder einen Coca-Tee ins Zelt gebracht, Sachen zusammen packen, ab zum Frühstück. Um 7h sind wir unterwegs, hiken durch den Dschungel. Wahnsinn, dieser Kontrast zu gestern - alles so grün rings um uns herum! Rechts und links des Pfades alles bewachsen, grüne hohe Berge, ein Fluss in der Schlucht, Vögelgezwitscher ab und zu. Und das gibt’s alles zu sehen: 1 Kolibri, 1 braunes Mountain chicken im Baum sitzen, fliegende Papageien, immer mal wieder Schmetterlinge, wilde kleine rosa Orchideen mit dem Namen Winya Wayna = Forever Young, Passionfruit Baum, Wandelröschen in gelb / rot, Bromelien auf den Bäumen, Pflanzen mit kleinen leuchtend gelben Blüten (passender Name: yellow corn), knallrot blühende Paradiesvogelpflanzen, Avocado- und Bananenbäume…

Das Wandern heute ist verglichen mit gestern ein walk in the park, aber trotzdem nicht ohne. Die Temperatur steigt immer weiter an, wir ziehen Schicht um Schicht aus und schmieren uns an unseren Stops abwechselnd mit Sonnencreme und Mückenschutz ein. Hier fliegt nämlich einiges an Mosquitos rum. An einem Stop probieren wir eine Sorte Passionfruit, die Grenadina. Das milchige Fruchtfleisch mit den Kernen schmeckt lecker, sieht aber etwas nach Froschlaich aus ;-) Zwischendurch pflücken wir auch wilde Erdbeeren am Wegesrand. 

Fast am Ende unserer Wanderung angekommen müssen wir noch über den Fluss - das funktioniert hier mit einer Art kleiner Gondel, die nach einen Schubs dann von der anderen Seite rüber gezogen werden muss. Noch ein knackig steiler Aufstieg, dann haben wir es geschafft - nach 5 Std., fast 16km, 450Hm aufwärts, 1.060Hm abwärts. Wir sind trotzdem immer noch auf über 2.300m Höhe.

An der Straße wartet ein Van auf uns und bringt uns zu unserem Lunchspot. Da funktioniert dann leider die Schiebetür nicht mehr - die Franzosen klettern kurzer Hand aus dem Fenster, während wir Mädels über den mittleren Vordersitz klettern und vorne aussteigen ;-)
Nach dem Lunch geht es mit dem Van (diesmal einem anderen *g*) auf Ruckel-Schotterpiste durch den Dschungel und dann an den steilen Bergwänden entlang Richtung Wasserkraftwerk Hidroeléctrica. Von hier aus nehme ich den Zug nach Aguas Calientes, um mich dort mit meiner Gruppe zu treffen, während die anderen an den Schienen entlang wandern (hätte ich auch noch gerne gemacht, aber war halt so). Es heißt also Abschied nehmen von meiner Salkantay-Truppe.

Angela wartet schon am Bahnhof des „Machu Picchu Pueblo“ auf mich und führt mich durch das lebhafte Dörfchen ins Hotel. Hach wie ist das schön, lang heiß zu duschen! Beim Abendessen werden eifrig Geschichten der letzten Tage ausgetauscht, dann heißt es auch heute früh ins Bett, denn morgen steht Machu Picchu auf dem Programm. 

Fazit Salkantay-Trek: Eine tolle, wenn auch kalte und anstrengende Erfahrung!!
3 Tage wandern, 51 km, 14,5 Std. reine Gehzeit, 20,5 Std. auf den Treks insg. unterwegs, 2.150Hm aufwärts, 3.500Hm abwärts.

Tag 10, 05.07.17: Wandern auf über 4.600m

05Juli2017

Die Nacht war echt heftig - Magenkrämpfe, stechende Kopfschmerzen, gefroren, kaum geschlafen. Ich wusste zwischendurch echt nicht, ob ich den nächsten Tag packe, der laut Guide der härteste der Tour werden sollte.

5 Uhr ging der Wecker, unser Guide brachte uns zum Aufwachen einen Coca-Tee ins Zelt. Kurz nach 6h ging es dann los auf den Trek. Wir quälen uns den steilen Anstieg hoch: Start bei 3.880m, nach etwas über 1 Std. waren wir in der Salkantaypampa auf 4.150m, eine Stunde später in Suyroqocha auf 4.480m und schließlich insg. nach 3,5 Std. Anstieg in Abra Salkantay auf 4.630m, der höchsten Stelle des Passes. Geschafft!!! 30 Min. Pause - heißer Coca-Tee, was essen, den Panorama-Blick auf die schneebedeckten Berge ringsrum bewundern, Steinmännchen bauen, Gruppenfoto schießen ;-)

Ab jetzt geht es „nur noch“ abwärts. 3 Std. später haben wir unseren Lunch-Spot Wayraymachay auf 3.853m erreicht. Ab hier ändert sich die Vegetation schlagartig. Nachdem wir durch den Nebel durch sind, sind wir auf einmal mitten im Inkadschungel - alles grün! Baumbedeckte Berge, links und rechts des Weges alles voller Pflanzen, im Hintergrund hören wir den Fluss rauschen und vereinzelte Vögel. Ich sehe zum 1. Mal einen Kolibri in freier Wildbahn und auch irgendwelche gelbgrüne finkenähnliche Vögel. Wie schon auf dem gesamten Weg müssen wir immer mal wieder auf Pferde und Mulis aufpassen, die uns überholen oder entgegen kommen und die ganzen Lasten von einem Camp zum anderen tragen - alles, was zum Kochen gebraucht wird wie Kochgeschirr, Propangasflaschen, Lebensmittel, aber auch unser „Nachtgepäck“ wie Schlafsack & Co.

Schließlich erreichen wir um 17h unser Camp Chawllay auf 2.920m. Was für ein Tag! Über 10,5 Std. unterwegs, mehr als 22,5km gewandert und insg. 920Hm hoch, 1.950Hm runter!

Ich freue mich total, als ich höre, wir können uns eine warme Dusche kaufen. Blöderweise hatte ich genau 1 Sek. lauwarmes Wasser :-( Camille, die nach mir geduscht hat, erzählte mit später, ich hätte nur den Wasserhahn ganz bis zum Ende aufdrehen müssen Argh!! Na egal, dafür gibt’s bis zum Abendessen erst mal ein redlich verdientes Gipfelbier :-) Auch heute gehen alle wieder früh pennen, nach so einem Wandertag kein Wunder. Einer nach dem anderen verabschiedet sich ins Zelt und mummelt sich in seinen Schlafsack.

Tag 9, 04.07.17: Start auf dem Salkantay-Trek

04Juli2017

Heute startet mein Abenteuer Salkantay-Trek - 3 Tage wandern bis auf max. 4.600m und pennen im Zelt. Ich bin die einzige aus meiner Reisegruppe, die sich dafür entschieden hat und bin gespannt, mit was für Leuten ich zusammen wandern werde :0)

Laut Briefing werde ich zwischen 04:30h - 05:00h am Hotel abgeholt, also heißt es früh aufstehen, während der Rest meiner Truppe heute einen freien Tag hat. Angela ist so lieb und trifft mich in der Lobby, um sicher zu gehen, dass alles gut klappt. Das Hotel hat leider verbaselt, mir Brot etc. hin zu stellen für ein Frühstück für unterwegs, so gibt nur einen Tee. Um 05:00h kommt der Bus und wir sammeln nach mir noch den Rest ein: ein Trupp aus 4 Franzosen und 1 Deutsche und 1 Französin, die zusammen unterwegs sind.

Wir fahren etwas über 2 Std., dann machen wir einen Frühstücksstop. Ab dann schlängeln wir uns über enge Schotterpisten weiter nach oben - Gegenverkehr wird hier schon schwierig ;-) wir überholen einige Locals mit ihren Packpferden, die einfach ohne Leine über den Weg trotten. Da die Peruaner eh gerne hupen, machen wir uns so den Weg frei :0)

Unser 1. Trek führt uns oberhalb von Mollepata in unser Camp Soraypampa, 8km, 360Hm aufwärts auf 3.912m. Die meiste Zeit ging es an einem Inka-Kanal entlang, schneebedeckte Berge im Hintergrund - ein Traum! Ich find es herrlich, aus der Stadt raus zu sein und zu hiken und grinse vor mich hin.

Am Camp angekommen gibt es Mittag, mein Magen knurrt auch schon. Zum Abschluss natürlich ein Coca-Tee. Statt richtiger Zelte, wie ich’s erwartet habe, schlafen wir in „Kuppeln“ mit gemauertem Sockel und Glasdach. Es gibt sogar eine Art Bett mit Matratze und Kissen. Flugs den Schlafsack ausgerollt und dann nach einer kurzen Pause auf zum 2. Trek.

Diese Wanderung hat es in sich, ein ziemlich steiler Anstieg, die schneebedeckten Berge immer vor der Nase. Ich japse ganz gut, aber nach knapp 1 Std. und über 420Hm später bin ich am Bergsee, dem Humantay Lake, auf 4.267m angekommen. Ein echt schöner Blick, sogar ein Kondor fliegt über uns, aber kaum steht man still, wird es echt kalt! 3 von den Franzosen wandern echt mit Joggingbuchse *brrrr* Dieser Anstieg war sozusagen die Generalprobe für morgen. Steiler wird es nicht mehr, nur noch länger im Anstieg ;-)

Wieder im Camp angekommen leuchtet der Schnee auf den Bergen gerade noch in den letzten Sonnenstrahlen. Ich bin ziemlich geschafft und lasse den Nachtisch ausfallen, um schon schlafen zu gehen - Thermounterwäsche an und rein in den Schlafsack.

Tag 8, 03.07.17: Cusco

03Juli2017

Cusco ist für viele der Ausgangspunkt zu Machu Picchu. Vorteil für uns: Ein geheiztes Hotel (Cusco liegt auf knapp 3.400m und dementsprechend kalt ist es hier, sobald die Sonne weg ist) und wieder WLAN :)

Wir dürfen ausschlafen (ich bin trotzdem wieder gaaanz früh knallwach) und treffen uns erst um 11:30h mit der Gruppe, Vorher besuche ich die Markthalle San Pedro, wo ich mir einen schönen Alpaka-Schal kaufe. Dann schlender ich noch etwas weiter zum Plaza San Fransisco und dem Hauptplatz Plaza de Armas, mit großer Kathedrale, der Jesuitenkirche La Compañia de Jesús und Arkadenbögen an zwei Seiten. Hier läuft auch gerade eine große Lehrerdemo lang. Cusco ist ein schönes Städtchen, zwar wird man oft wegen Touren angequatscht, aber es ist doch nicht so überlaufen, wie ich dachte.

Mit unserer Gruppe besuchen wir später das Büro unseres Reiseveranstalters Viventura, dort gibt’s Mittagessen. Ich bekomme mein Briefing für den Salkantay Trek von meinem Salkantay-Guide Angel und der Rest der Gruppe Infos für die nächsten Tage. Dann geht es mit unserem locale guide los und wir besuchen einige alte Inka- und Vor-Inka-Ruinen wie Tambomachay (eine heilige Wasserstelle), Q’enqo (eine Kultstätte), Sacsayhuamán (eine große über der Stadt gelegene Tempelfestung in Form eines Pumakopfes) und Qoricancha (Tempelbezirk mit Sonnentempel, Mondtempel usw., einst wichtigstes Heiligtum der Inkakultur). Unser Guide erzählt uns viel über die Inka und ihren Glauben, z.B. dass Kondor, Puma und Anaconda für die 3 Ebenen Himmel, Erde und Unterwelt steht. Wir erfahren auch einiges über Cusco - früher Q’osqo - das heißt in Quechua Nabel der Welt. Hier residierte früher der Inka, der Herrscher des großen Inka-Reiches, bevor der Eroberer Pizarro den herrschenden Inka ermorden ließ und alles an Gold und Silber mitnahm, was er kriegen konnte. Heilige Gebäude ließ er einreißen und daraus Kirchen bauen. Heute hat Cusco 450.000 Einwohner und in der Hauptsaison kommen hier 6.000 Touristen pro Tag vorbei.

Abends laufen wir mit Angela zum Plaza de Armas und sie zeigt uns den berühmten 12 eckigen Stein in der alten Inka-Mauer. Beim Abendessen sind zwei aus unserer Gruppe mutig und bestellen Meerschweinchen - ich probier dafür Alpaka - kann man essen, aber wird nicht mein neues Lieblingsessen ;-)

Tag 7, 02.07.17: Kondore gucken am Cruz del Condor

02Juli2017

Die Nacht war nicht so berauschend, ich hab ziemlich gefroren, Kopfweh, Bauchweh, Ohrenaua und war oft wach. Irgendwann haben auch die Hähne in der Nachbarschaft angefangen, sich ein Wettkrähen zu liefern.

Ab 06:30h gab’s Frühstück, wir wollten früh los, um möglichst die beste Thermik für die Kondore, die Könige der Anden, abzupassen. Im Frühstücksraum liefen der Hotelangestellte und der Koch in Jacke rum, selbst mit Gasofen waren es keine 17 Grad - gefühlt aber eher 10 oder so. Der Mate-Coca-Tee wärmte nur kurz.

Am Cruz del Cóndor hatten wir richtig Glück, viele Kondore, die majestätisch durch die Luft segelten, teilweise direkt über uns vorbei flogen. Dann realisiert man erst mal, wie groß die Vögel wirklich sind - mit einer Flügelspannweite von 3m ist der Kondor der größte Raubvogel der Welt! Knapp 30 Min. später war der Spuk fast vorbei, die Kondore haben sich nur noch vereinzelt blicken lassen.

Zurück geht’s durchs Colca Tal durch verschiedene kleine Andendörfer, immer entlang am Colca Canyon - angeblich mit bis zu 3.400m Tiefe der tiefste Canyon der Welt. Wir machen einen kurzen Zwischenstop in Maca, um uns die Kirche anzusehen. Davor sitzen Frauen in traditioneller Tracht mit Baby-Alpaka im Arm, um sich für ein Foto bezahlen zu lassen. Die Straße runter steht auch ein Mann mit zwei Adlern - auch um Geld für ein Foto zu verdienen.

Heute stoppen wir auf auf der höchsten Stelle des Paßes bei 4.910m, am Patapampa Mirador de los Volcanes. Wie der Name schon sagt sehen wir am Horizont schneebedeckte Vulkane und ich stelle ein Steinmännchen zu den vielen dazu, die hier schon stehen. vom Pass geht die Straße zunächst schnurgerade runter, neben uns büschelweise Andengras, Alpaka- und Lamaherden.

Nächster Stop: Patahuasi, wo wir schon gestern unseren Triple Tee getrunken haben. Den gibt’s heute auch noch mal und dazu leckere Sandwiches. 3 neugierige Alpakas besuchen uns kurz beim Essen. Von hier aus gabelt sich die Straße und wir nehmen die Abzweigung Richtung Cusco. Am Lago Lagunillas auf 4.444m machen wir einen kurzen Fotostop - der See ist mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund ganz malerisch. Weiter geht’s durch bergiges Gelände, die Hänge sind bedeckt mit Pampagras und getupft mit Schnee. Hier und da Herden von Alpakas. Angela macht uns auf Hüttenansammlungen aufmerksam - Eingänge zu Gold- und Silberminen.

Für das letzte Stück bis Cusco (350km sind wir schon gefahren, 350 km liegen noch vor uns) nehmen wir in Juliaca noch einen 2. Fahrer an Bord. Wir befinden uns immer noch auf über 3.800m. Unterwegs sehe ich die ersten Flamingos :) Gegen 21h kommen wir endlich nach einem langen Fahrtag in Cusco an. Als ich mein Zimmer aufschließe, ist das allerdings noch besetzt, also noch mal runter an die Rezeption. Die Angestellte guckt vorsichtshalber selber in das nächste Zimmer rein, bevor sie mir den Schlüssel in die Hand drückt. Ich freue mich aufs Bett, das Gröbste der Grippe scheine ich überstanden zu haben, nur noch etwas Kopf- und Ohrenaua. 

Tag 6, 01.07.16: Colca-Tal - rauf in die Höhe

01Juli2017

Auch wenn unser Reiseprogramm heute von einem „späten Frühstück“ spricht, treffen wir uns schon um 06:30h, um nicht zu lange in der Rush Hour festzustecken.

Außerhalb von Arequipa geht’s hoch ins Colca-Tal und bald sind wir auf über 3.000m und schrauben uns immer weiter hoch. In der Ferne sehen wir die 3 Hausvulkane von Arequipa, einer raucht seit einigen Jahren. Wir haben Glück und sehen auf 3.700m Höhe zum 1. Mal wilde Vicuñas und Guanacos und eine große Alpaka-Herde, später auch Lamas und Anden-Kühe. Somit haben wir heute schon alle 4 Arten der „Andenkamele“ gesehen. Die Wolle der kleinen Vicuñas hat sehr gute Qualität, das Kilo kostet 800 Dollar.

Den 1. Halt machen wir auf über 4.000m und trinken einen Triple-Tee mit Coca-Blättern, Chachacombe und peruanischer Minze gegen die Höhenkrankheit. Ich nehm mir auch Coca-Bonbons mit. Wieder unterwegs erklärt uns Angela, was es mit den Coca-Blättern auf sich hat und bald sind fast alle am Kauen. Ich merk die Höhe vor allem an stechenden Kopfschmerzen, die hab ich, seit wir gestern in Arequipa angekommen sind. Wir schrauben uns immer höher, bis wir bei 4.910m den Patapampa-Pass überqueren. Da wir morgen die gleiche Strecke wieder zurück fahren, halten wir hier heute noch nicht, um unserem Körper die Möglichkeit zu geben, sich noch besser an die Höhe zu gewöhnen.

Unser nächster Stop ist Chivay auf 3.600m. Hier gibt’s ein leckeres Büfett, dann stromern wir über den Markt. Danach unser Highlight für heute: ein Besuch in den Baños Termales La Calera. Ist das herrlich! 37/38 Grad warmes Wasser unter freiem Himmel. Einfach nur entspannen :o)

Leider geht’s mir anschließend gar nicht gut. Ich frier ohne Ende im Bus, trotz Jacke und der aus dem Flugzeug geklauten Decke von Resi & Adrian. Ich fang an zu zittern und meine Fingerspitzen werden etwas taub und ich hab kalte Füße. Die Fahrt nach Cabanaconde dauert gute 2 Std. und obwohl die Landschaft mit dem Colca Canyon und den Terrassenfeldern toll ist, ist mir nicht nach fotografieren. Gott sei Dank gibt es in unserem Hotel heißes Wasser und ich gönn mir eine richtig lange heiße Dusche. Danach ist es etwas besser, nur die Kopfschmerzen und etwas Ohrenaua bleiben hartnäckig. Ich fühl mich allgemein ziemlich schlapp. Wir sind immer noch ziemlich hoch, auf 3.400m, und unser Guide Angela empfiehlt uns daher, zum Abendessen nur eine Suppe zu nehmen - meine Tomatensuppe ist super lecker.

Ich verzieh mich schon kurz nach 19h aufs Zimmer, bin einfach total platt und die Erkältung tut ihr übriges. Resi hat es auch ziemlich erwischt, die konnte noch nicht mal was essen. Na ich hoffe, uns geht es beiden morgen besser… Angela besorgt uns noch eine heiße Wärmflasche, ich pack mich in Thermounterwäsche und drei Decken ein, Heizung gibt es hier keine.