Berichte von 06/2017

Tag 5, 30.06.17: Arequipa

30Juni2017

Der Tag beginnt mit strahlendem Sonnenschein. Arequipa liegt auf 2.380m und ist umrahmt von drei Hausbergen, die Vulkane Misti, Chachani und Pichu Pichu, der höchste über 6.000m. Die schneebedeckten Gipfel sind eine tolle Kulisse. Mit über 1 Mio. Einwohner ist Arequipa die zweitgrößte Stadt Perus. Trotzdem ist es hier wieder sehr sauber auf den Straßen. Arequipa wird auch Ciudad blanca - die weiße Stadt - genannt. Das liegt daran, dass sich hier viele spanische Eroberer mit heller Haut nieder gelassen haben. Außerdem gibt es viele Häuser aus hellem Tuffstein. 

Wir starten unsere Citytour am Mercado San Camilo. In diesen Markthallen gibt es (fast) alles: Sombreros, Fleisch + Fisch, was direkt noch klein gehackt wird (ich sag nur Hühnerfüße und Hai), Hexenstände mit getrockneten Kräutern und einem Lama/Alpaka-Fötus (wir hier traditionell beim Hausbau mit eingegraben) usw. An einem der vielen Obststände probieren wir leckeres reifes Obst - die meisten Namen der Früchte hab ich schon wieder vergessen, aber ich hab noch nie so eine tolle Mango gegessen. Außerdem lassen wir uns frischen Fruchtsaft mixen.

So gestärkt geht es zum Plaza Mayor, der von der Kathedrale und Kolonialbauten mit Arkadengängen eingerahmt ist, in der Mitte mit Springbrunnen. Weiter geht’s zu einem alten Jesuitenkloster, in dem heute Shops/Bars sind. Im Alpaka-Shop dürfen wir verschiedene Woll-Qualitäten befühlen. Baby-Alpaka ist ja sowas von flauschig! Ist übrigens die 1. Schur und hat nichts mit Baby zu tun.

Dann bekommen wir eine Führung im Dominikaner-Kloster Santa Catalina, in das früher die wohlhabenden 2. geborenen Töchter abgeschoben wurden, nie wieder raus durften und nur 1x im Monat durch Holzgitter mit Besuchern sprechen konnten. Dafür lebten sie in luxuriösen Zimmern und durften sogar Dienerinnen mitnehmen. Heutzutage leben in der großen Anlage immer noch etwa 20 Nonnen, aber die dürfen wieder raus, wenn sie wollen. ;-)

In unserem Mittags-Restaurant hatten wir etwas Pech: wir waren etwas spät dran und hier ist gerade Feiertag, deswegen war schon vieles weg. Die Bedienung lief andauern in die Küche um nachzufragen, ob es ein bestelltes Gericht überhaupt noch gibt… Ich hatte ein Gericht mit 3 verschiedenen Sorten Stew - das war so viel, ich hab noch nicht mal eine Portion davon auf bekommen.

Danach brauche ich erst mal etwas Ruhe, ich hab ziemliches Kopfweh und kehre mit der Hälfte der Truppe zum Hotel zurück. Abends schaue ich mir noch den erleuchteten Plaza Mayor, die Cathedrale und die nahe gelegene Iglesia La Compañia an. Am Plaza Mayor ist allerhand los, es wird sogar creolische Live-Musik gespielt. Creolen sind hier die Spanier, die schon in Peru geboren wurden. Kinder von Spaniern und Einheimischen sind die Mestiken.

Highlight des Abends: in der Split Bar lernen wir, wie man richtig Pisco Sour mixt und schwingen auch selbst den Shaker. Auf der Karte gibt es auch noch andere leckere Cocktails und so haben wir einen super netten Abend :0)

Tag 4, 29.06.17: Flug über die Nazca-Linien

29Juni2017

Irgendwie krieg ich noch nicht so wirklich mit dem Jet Lag die Kurve, heute Morgen war ich wieder um 4h wach. Kurz nach 6h kam die Info, dass wir doch noch nicht so früh über die Nazca-Linien fliegen wie gedacht, sondern erst mal in Ruhe frühstücken können. Beim Frühstück gibt’s das 1. Mal für mich einen Mate-Coca-Tee - kann man trinken, wenn der schwarze Tee aus ist ;-)

Los geht zum Flughafen gegen 08:30h. Im kleinen Terminal gibt es an die 10 Schalter von verschiedenen Fluglinien. Wir werden alle gewogen und dann auf verschiedene Flieger aufgeteilt. Leider zieht sich alles etwas raus, wir warten alle vor uns hin in der a***kalten Halle. Ich bin im letzten Flieger unserer Truppe, der nach knapp 2,5 Std. Wartezeit dann endlich abhebt. Wir sind zu 6. in der kleinen Maschine plus 2 Piloten. Die Nazca Linien von oben zu sehen ist echt toll - wir sehen den Kolibri, die Spinne, den Kondor und und und - insgesamt bestimmt über 15 Figuren. Leider kann ich das hoch und runter und Kurvenfliegen nicht wirklich gut ab. Ist gerade so noch mal gut gegangen, ich hatte die Plastiktüte schon im der Hand, viel länger hätte der Flug nicht mehr dauern dürfen. Hab noch eine ganze Weile einen flauen Magen.

Wieder zurück im Hotel setzen wir uns nach draußen an den Pool und genießen die Sonne in kurzen Klamotten bzw. die Männer schauen erstmal Fußball ;-) Leider lösche ich in einer blöden Aktion meine Fotos vom Flug heute von der Kamera - argh! Speicherkarte raus, andere Speicherkarte rein und hoffen, dass ich zu Hause noch was retten kann…

Der Nachmittag ist also ziemlich faul, was gut tut. Mal ein kleiner Bummel durch Nazca, aber der Ort gibt nicht viel her. Abends wird es empfindlich kühl.

Um 22h geht es mit einem großen doppelstöckigen Nachtbus weiter nach Arequipa. Die Sicherheitsmaßnahmen vor der Abfahrt sind etwas ungewohnt: nach Kontrolle von Ticket und Paß muss jeder wie bei der Imigration in eine Kamera gucken und als wir alle im Bus sitzen geht auch noch mal einer mit einer Kamera rum und filmt jeden einzelnen. Der Bus hat bequemere Sitze als im Flieger, es ist aber echt ziemlich kalt *brrr* Lange Unterhose, noch ein dickeres Fleece und Decke wär schön gewesen. Ein hoch auf meine Silencer Kopfhörer, die einen Teil des Klimaanlagengebrülls und der Quietscherei ausblendet haben. Geschlafen hab ich trotzdem eher unruhig. Unterwegs schlängeln wir uns langsam über einige Pässe (bis zu 2.700m hoch) und fahren durch einige kleine Dörfer. Nach knapp 1.000 km und 11 Std. Fahrt kommen wir kurz vor 9h morgens in Arequipa an.

 

Tag 3, 28.06.17: Pinguine und Sanddünen

28Juni2017

Heute geht’s schon in aller Frühe los, um 06:15h starten wir in Richtung Paracas. In unserem Mini-Van mit 15 Sitzen ist reichlich Platz. Auf der Autobahn - der Panamerica Sur - gibt es immer mal wieder Mautstellen, dafür ist die Piste in gutem Zustand. Kaum aus Lima raus, wird die Landschaft öde - braune Sandberge links und rechts der Straße, manchmal ein paar ärmliche Hüttchen oder ein Straßenverkäufer.

Nach knapp 4 Std. sind wir in Paracas angekommen. In diesem Küstenörtchen machen wir einen Ausflug mit dem Schnellboot zu den Ballestas Inseln. Auf diesen schroffen Felsinseln gibt es Unmengen von Vögeln - Pelikane, Guanokormorane, Guanotölpel, Inkaseeschwalben und und und. Entsprechend stinkt es auch nach Guano. Der wird immer noch abgebaut - alle 7 Jahre eine Schicht von 2m. Im wahrsten Sinne ein Scheißjob :-o Wir sehen auch Seelöwen auf den kleinen Felseninseln (wie sind die da bloß rauf gekommen?) und Humboldtpinguine :)

Außerdem kommen wir am Candelabro vorbei - ein Scharrbild / Geoglyph der Parracas-Kultur, 128m lang und 67m breit. Theorien über dessen Bedeutung gibt es genug: ein Bild zur Verehrung, da der eine Teil angeblich wie ein bestimmter Kaktus aussieht, der eine berauschende Wirkung hat. Eine andere Theorie: Paracas war im 16 Jahrhundert eine Piratenbucht und das Bild zeigt an, dass hier ein Schatz vergraben ist…

Weiter geht’s Richtung Ica. Unterwegs kommen wir tatsächlich an Spargelfeldern vorbei. Alles in allem ist die Landschaft aber eher unwirtlich - Küstenwüste halt. Nach knapp 2 Std. sind wir in der Oase Huacachina angekommen. Ab geht’s mit dem Sandbuggy die Dünen hoch und runter. Waaaaahnsinn! Ein bißchen wie Achterbahnfahren - wir kommen aus dem Grinsen nicht mehr raus. Aber es wird noch besser: Sandboarden! Fix noch das Board wachsen, bäuchlings drauf und mit dem Kopf voran die steilen Dünen runter! Wow!! Wie geil! Bin verdammt stolz, dass ich mich das getraut hab :-) Hinterher hatte ich überall Sand, aber das kenn ich ja ;-)

Auf dem Weg nach Nazca fahren wir über die ersten Pässe und halten an einigen kleineren Nazca-Bildern. Die Sonne geht früh hinter den Bergen unter und gegen 18:30h kommen wir in Nazca an, unserem Ziel für heute. Beim Abendessen darf nach diesem Abenteuertag der Pisco Sour natürlich nicht fehlen ;-)

Tag 1/2, 26./27.06.17: Ankunft in Lima

27Juni2017

Angekommen in Peru!! :)

Der Flug war ok. Von Düsseldorf ging es über Madrid nach 2,5 Std. Aufenthalt nach Lima. Nachts um 0:30h hob dann der große Vogel ab. Ich saß neben zwei Briten, die ich zwar schwer verstehen konnte, die aber beide sehr nett waren ;-) Die hatten nur ihren Hin- und Rückflug gebucht und dazwischen 1 Monat Zeit und wussten auch noch nicht, wo sie die 1. Nacht pennen - die sind also etwas abenteuerlicher unterwegs als ich ;-)

Am Flughafen fand sich unsere Reisegruppe. Irgendwie schon spannend, wenn man das 1. Mal aufeinander trifft. Gott sei Dank war das sächsische Pärchen mit quengelndem Teenie doch nicht dabei, die hinter mit an der Schlange zum Boarden standen - die hatten nämlich den gleichen Gepäckanhänger des Reiseveranstalters wie ich... ;-) Wir sind eine bunt gemischte Truppe: 1 älteres Pärchen (Ingolf und Ursula) und 1 Pärchen Ende 20 (Adrian und Teresa), 1 Vater mit Sohn (Andreas und Sebastian), 2 Alleinreisende (Dorit und Andreas) und unsere Reiseleitung Angela. Nach dem 1. Tag glaube ich, es wird ne nette Tour :) 

Vom Flughafen ging es zum Frühstücken nach Lima rein. 6 Uhr morgens und schon ein Heidenverkehr auf den Straßen - kein Wunder, bei 10 Mio. Einwohnern, die zur Arbeit wollen. Wie sagte Angela: 2-4 Fingerbreit Abstand zum nächsten Auto ist normal :) Fahrspuren - wer braucht schon Fahrspuren? Es stehen so viele Autos nebeneinander, wie es passt. Geblinkt wird kaum, dafür gehupt. Und wenn man vorwärts kommen will, fährt man halt bei rot. Zwischendurch laufen Verkäufer mit Zeitungen oder Essen rum und hier und da stehen Verkehrspolizisten und trillern was das Zeug hält.

Was einem sofort auffällt: Lima ist dunstig. Sonne gibt es hier nur im Sommer, so von Dezember bis Februar. Dafür regnet es nie. Und es ist sauber - ich habe fast keinen Müll auf den Straßen gesehen.

Nach dem Frühstück holt uns unser local guide Carmen zu einer City Tour ab und wir erkunden etwas das Zentrum.

An der Plaza San Martin durften wir einen kurzen Blick ins Foyer des altehrwürdigen Gran Hotel Bolivar werfen.

Krass war das Franziskanerkloster. In den Katakomben gab es massenhaft Knochen zu sehen - früher waren die Katakomben der Klöster und Kirchen die einzigen Friedhöfe von Lima. Die Bibliothek hat mich sofort an Harry Potter erinnert - leider zerfallen die Bücher, weil hier nichts für die Erhaltung getan wird. Refektorium, Sakristei und Kirche waren prunkvoll - viel Blattgold und hölzerne maurische Kassettendecken, der Wandelgang am Innenhof mit bunten Fliesen aus Sevilla. Als wird durch waren, standen draußen im Hof lauter Schulklassen mit Trainingsanzug- Schuluniform - wir hatten also ein gutes Timing :o)

An der Plaza de Armes konnte ich grad noch die letzten Stechschritte der Garde auf dem Hof des Präsidentenpalastes sehen, während Polizei schon Absperrgitter für die 12 Uhr Demo vor den Zaun stellten.   

Auf dem Weg zum vornehmen Stadtteil Miraflores kamen wir an der Huaca Pucllana vorbei - der 1. Ausgrabungsstätte mit alten Lehmziegelpyramiden. In Der 1. richtige Stop in Miraflores war der Parque Amor, der mit seinen bunten Mosaikmauern an den Park Güell in Barcelona erinnert. Von da oben hab ich im Wasser tatsächlich einige Surfer gesehen, die auf die perfekte Welle gewartet haben *brrr* Beim Mittagessen hab ich mutig die ersten peruanischen Gerichte probiert ;-) und es gab den 1. Pisco Sour - süffig! :o)

Nach dem einchecken im Hotel waren wir noch eine kleine Runde im Kennedy-Park spazieren, der auch Katzenpark genannt wird, weil dort ausgesetzte Katzen versorgt werden.

Um 18h war bei mir Schicht im Schacht, total müde. Morgen geht’s schon um 6h wieder los. 1 Tag Lima reicht mir auch, typische wuselige Großstadt halt ;-)

 

Der Countdown läuft...

09Juni2017

So langsam wird es ernst. Diese Woche hatte ich meinen letzten Arbeitstag bei Arvato, jetzt liegen noch knapp 2 Wochen "Nichtstun" - sprich Urlaub - vor mir, bevor mein großes Abenteuer startet. Ich hab eigentlich schon alles für die Reise zusammen - werd wohl mal nächste Woche "Probe packen", schließlich darf ich nur 20kg mitnehmen :-)

Und so sieht meine Reise aus:

26.06. - 21.07.: Peru, Bolivien, Chile, 26 Tage

27.07. - 19.08.: Ecuador und Galapagos, 24 Tage

Die erste Tour mit insg. 9 Leuten, die zweite Tour mit 10 Leuten in einer Gruppe + local guide. Dazwischen mache ich alleine einen Abstecher auf die Osterinseln und werden schon am 25.07. in Quito / Ecuador eintrudeln und dort auf die neue Gruppe warten.

Ich bin seeeehr gespannt, wie das alles wird! :-)