Berichte von 08/2017

Tag 54/55, 18./19.08.17 - Heimreise nach Deutschland

19Aug2017

Heute ist es soweit - Abschied von Galapagos, von Ecuador, von Südamerika - back home… Um 06:30h gibt es ein kleines Frühstück, um 7h bringt uns der Pick-Up zur Fähre, von dort geht's über den Canal de Itabaca nach Baltra, der Flughafeninsel (alter US-amerikanischer Militärstützpunkt). Vom Anleger bringt uns ein Bus zum Flughafen. Ich kann immerhin mein Gepäck schon nach Düsseldorf durch checken lassen, bekomme aber nur die erste Bordkarte. Scheint wohl von der Tante hinter dem Schalter abhängig zu sein, andere aus meiner Gruppe bekommen schon alle Bordkarten oder können ihr Gepäck eben nicht durchchecken.

Um 10:40h sind wir in der Luft Richtung Festland. Während ich 2 Std. später in Guayaquil aussteige, fliegt der Rest meiner Truppe weiter nach Quito und von dort aus nach Madrid - also heißt es schon am Flughafen auf Baltra Abschied nehmen :-(

In Guayaquil wird die Uhr wieder 1 Std. vorgestellt und ich hab nur noch 7 Stunden Zeitunterschied nach Deutschland. Ich sitze gegen 18h relativ pünktlich im Flieger, wir starten aber erst 1:15 Std. später als geplant - keine Ahnung warum. Statt 12:20h lande ich so um 14h in Madrid - die 7 Std., die ich die Uhr vor stellen musste, eingerechnet. Von Madrid geht es mit knapp 20 Min. Verspätung um 16:15h weiter, final destination Düsseldorf, Landung um 18:30h. Nach 27,5 Std. unterwegs sein angekommen. Puh!

Jetzt heißt es die nächsten Tage Sachen auspacken und so langsam wieder an Deutschland gewöhnen. Freue mich schon darauf, ganz in Ruhe meine ganzen Fotos zu sichten und meine ganzen Erlebnisse und Eindrücke noch mal nach zu erleben :)

Tag 53, 17.08.17 - Relaxen in der Tortuga Bay

17Aug2017

Der Tag beginnt gemütlich, um 08:30h geht’s los zum Hafen. Wir machen kurz Stop am Fischmarkt. Hier wird der frische Fisch ausgenommen und verkauft und ganz viele Pelikane streiten sich um die Fischabfälle, während Fregattvögel versuchen, sich aus der Luft ihren Anteil zu sichern.

Mit dem Wassertaxi fahren wir auf die andere Seite der Bucht. Hier im Nationalpark geht es wieder über Lavagestein, an rötlichen Salinen vorbei bis zu Las Grietas - einer Felsformation / einer einige Kilometer langen tiefen Spalte zwischen den Felsen, gefüllt mit Brackwasser. Hier schwimmen einige Fische und plantschen und schnorcheln Urlauber. Wir gönnen uns eine Pause oben auf den Klippen und schauen über die Bucht.

Wieder zurück in Puerto Ayora machen wir uns nach ein paar Empanadas zu Fuß auf zur Tortuga Bay. Die letzten 2 km geht der Weg wieder durch eine trockene Gegend mit Lavagestein und Kakteen. Wir haben Glück und sehen eine große Landschildkröte :) Angekommen am weißen Strand zieh ich mir sofort Schuhe und Socken aus - ein tolles Gefühl, den feinen Sand unter den Füßen zu spüren und durch die Brandung zu laufen! Die Wellen sind hier heftig, wir gehen noch ein Stück weiter zur eigentlichen Bucht, unterwegs liegen einige Meerechsen im Sand rum. In der Tortuga Bay ist das Wasser spiegelglatt - also rein und abkühlen und dann in der Sonne relaxen - sehr entspannt! :)

Abends heißt es Koffer packen, denn dies war unser letzter Tag auf Galapagos. Abends haben wir in der Gruppe unser Abschiedsessen - ich hatte sehr leckeren Tuna - und wir überreichen unserem Guide unser Abschiedsgeschenk. Pablo war echt super, immer gut drauf, hat uns viel viel über Ecuador vermittelt und wusste einfach super viel. Mit ihm als Guide würd ich jederzeit wieder los :)

Tag 52, 16.08.17 - Turtles auf Santa Cruz

16Aug2017

Wir treffen uns schon um 04:45h zum kleinen Frühstück, denn heute geht’s nach Santa Cruz. Unser Gepäck wird zum Hafen gebracht und wir laufen hin. Am Hafen müssen wir das Gepäck aufmachen - Biokontrolle. Mit dem Wassertaxi geht es dann zum Schnellboot, 2 Std. Fahrt über das Meer stehen an. Während der Fahrt versuch ich mich so gut wie es geht abzulenken, aber die Fahrt ist ganz schön rau und mir ist den Rest des Tages noch schlecht. Immerhin musste ich mich nicht während der Fahrt übergeben wie einige andere…

Santa Cruz ist zweitgrößte Insel von Galapagos, wir landen in dem Örtchen Puerto Ayora (18.000 Einwohner, die Insel hat insgesamt 30.000 Einwohner). Wir laden unser Gepäck im Hotel ab und holen erst mal das Frühstück nach. Die Zimmer sind noch nicht fertig, also machen wir uns erst mal auf zu einer kleinen Sightseeing-Tour mit einem sehr netten local guide. Wir fahren zunächst ins Hochland und spazieren durch den grünen Nebelwald, voll mit Epiphyten. Zwischendurch gibt es leichten Sprühregen. Wir schauen uns die zwei tiefen Einsturzkrater „Los Gemelos“ an (60-70m tief), total grün bewachsen, und sehen Darwinfinken, einen Goldwaldsänger, Kuhreiher und sogar 3 junge Sumpfohreulen. Welch ein Glück! :)

Nächster Stop: Schildkröten-Ranch. Schon auf dem Weg dorthin sehen wir einige Schildis im Gras und viele Kuhreiher. Wir laufen über das Gelände der Ranch und sehen noch mehr der gemütlichen Galapagos-Riesenschildkröten, die sich hier völlig frei ohne Zaun oder so bewegen. Einige gönnen sich ein Matsch-Spa ;-) Wir entdecken auch eine Galapagos-Ralle und ein paar Bahamas-Enten. Auf der Ranch gibt es auch einige Lavatunnel, die wir uns anschauen.

Weiter geht’s zur Charles Darwin Aufzuchtstation mit vielen Mini-Turtles verschiedener Arten. Die Kleinen werden hier aufgezogen und später auf den verschiedenen Galapagos-Inseln ausgesetzt. Insgesamt an die 3.000 der großen Landschildkröten leben noch auf Santa Cruz. In der Station kann man sich sogar den ausgestopften Lonesome George anschauen. Neben den Schildkröten gibt es hier auch noch gelbe Landleguane.

Abends essen wir den Camotillo-Fisch, eine Galapagos-Spezialität. Auf dem Weg zurück zum Hotel sehen wir einen Mangrovenreiher, einen Pelikan und viele Schwarzspitzenriffhai-Babies im erleuchteten Hafenbecken.

Tag 51, 15.08.17 - 9 Stunden Wanderung zum Sierra Negra Vulkan

15Aug2017

Mit 5 Wanderlustigen und Pablo machen wir uns heute zusammen mit dem obligatorischen local guide und seinem Praktikanten auf zur letzten Wanderung der Reise. Dafür müssen wir früh raus - um 05:45h gibt’s Frühstück. Nach 45 Min. Fahrt durch grüne Landschaft, Nebel und Nieselregen sind wir am Startpunkt der Tour angekommen. Fix Regenjacke und Regenhose anziehen und den Regenschutz über den Rucksack, dann geht’s los. Die ersten Stunden der Wanderung sind nicht so prickelnd - durch den Nebel sieht man kaum was, es nieselt, wir kämpfen uns durch erdig-braunen schmatzenden Matsch, ich versuche von Grasbüschel zu Grasbüschel zu treten. Die Laune geht runter - warum haben wir das bloß gemacht, wir könnten jetzt so schön schnorcheln, kajaken oder am Strand liegen…

Erst oben am Rand des Kraters klart es auf. Auf einmal wird es warm - schnell Regenjacke und Regenhose aus, Sonnencreme nachcremen und Kopfbedeckung auf. Wir machen uns an den Abstieg in die Caldera des Sierra Negra Vulkans - mit einem Durchmesser von mehr als 10km die 2. größte der Welt. Schon von weitem sieht man die Schwefelschlote der Minas Azufre rauchen. Unten im Krater angekommen geht es dann über erstarrte Lava nach oben. Überall liegen gelbe Schwefelbrocken, es riecht nach Schwefel, aber wir haben noch Glück, der Wind steht einigermaßen günstig. Weiter oben am Hang gibt es zwei große aktive, dampfende Schwefelschlote, der eine spuckt sogar schwarze Lava, drumherum ist das Gestein gelb. Unsere local guides sind begeistert, das haben sie auch noch nicht oft gesehen.

Wieder unten im Krater machen wir an einer Art „Strand“ mit feinem weißen Sand erst mal Mittagspause - es gibt Brötchen mit Tuna. Der Rückweg ist wesentlich angenehmer als die Hintour - es bleibt aufgeklart und ohne Nebel und Sprühregen, der Boden ist größtenteils wieder trocken und so kommen wir schneller voran. Nach mehr als 24km, 06:30h reiner Gehzeit und fast 9 Std. unterwegs sind wir um 16h wieder am Ausgangspunkt unserer Wanderung angekommen. Puh - das war bisher die längste Wanderung in Südamerika! Im Hotel erst mal duschen und relaxen, bevor wir uns zum gemeinsamen Abendessen treffen.

Tag 50, 14.08.17 - Schnorcheln mit Meeresschildkröten

14Aug2017

Nach einem gemeinsamen Frühstück um 8h haben wir den Vormittag zur freien Verfügung. Ich leihe mir mit Stephanie und Manu Räder aus und wir fahren los Richtung Mauer der Tränen - el Muro de las Lágrimas. Vor über 50 Jahren wurde sie von Strafgefangenen erbaut.

Unser Weg führt uns quer durchs Dorf, dann auf Sandboden ein Stück am Strand lang, bevor er ins Landesinnere abbiegt. Wir kommen am Friedhof vorbei, dann gibt es immer mal wieder Hinweisschilder: Am Playa de Armor gibt es große Echsen und einen kleinen Lavatunnel, wir schauen uns mehrere kleine Lagunen an (außer Reihern sehen wir leider nichts) und laufen durch Mangroven. Ein Highlight: 3 große Landschildkröten direkt auf dem Weg :) Nach knapp 8km und 2 Std. sind wir an der Mauer angekommen. Manu und ich besteigen noch den Aussichtsberg, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Nach 3 Std. sind wir wieder zurück.

Um 12:30h treffen wir uns für Kajak- und Schnorchel-Trip und laufen zum Hafen. Am Strand zwängen wir uns in die Neos und verstauen Flossen und Schnorchel-Brille in den 2er Kajaks. Dann heißt es leider lange warten, denn die andere Kajak-Gruppe unseres Anbieters ist noch nicht wieder zurück und es darf pro Anbieter immer nur eine Gruppe raus in die Bucht - Vorschrift der Nationalpark-Behörde. Selbst diskutieren bringt da nix. Blöd! Auf einmal Aufregung - ein Galapagos-Hai, nicht weit weg vom Stand! Bestimmt 2-2,5m lang, die Rückenflosse und die obere Schwanzflosse sind klar zu sehen. Wow! Dagegen kommt die schwimmende Meerechse und der sich in Pose werfende Seelöwe etwas später nicht gegen an ;-)

Nach einer guten Stunde Warterei ist es soweit, Schwimmwesten an und rauf aufs Meer, wie vorgeschrieben mit Kajak-Guide und einem vom Nationalpark. Wir sehen auch gleich Adlerrochen und einen kleinen Hai als Schemen an uns vorbei ziehen. Auf einer kleinen Plattform sitzt ein Pelikan und etwas weiter raus auf einem Felsen ein Blaufußtölpel und 2 Galapagos-Pinguine. Später sehen wir dann noch 2 Meeresschildkröten. Welch eine Aufregung! :o)

Dann geht’s ab ins Wasser zum Schnorcheln. Unter mir sehe ich etwas größere Fische mit hellen Streifen und auch kleine Fischschwärme. Dann die erste Meeresschildkröte! Insgesamt sehe ich 3 Stück während des Schnorchelns, ganz nah unter mir. Wahnsinn!! :-) Das Meer ist auch nicht so kalt wie an der Insel Lobos, aber irgendwann reicht es und es geht wieder rein ins Kajak. Leider geht’s in gerade Linie zurück, ich wäre gern noch etwas rumgepaddelt.

Nach dem gemeinsamen Abendessen gehen wir noch fix einkaufen für die Wanderung morgen, abends fall ich echt früh ins Bett.

Tag 49, 13.08.17 - Große Landschildkröten auf Isabela

13Aug2017

Ab auf die 2. Galapagos-Insel! Nach einem frühen Frühstück um 6h geht es eine halbe Stunde später los zum Flughafen - wir wollen rüber nach Isabela, auf die größte Galapagos-Insel. Am Flughafen dann erst mal wieder Biokontrolle - Koffer auf, um zu schauen, ob wir irgendwas von Galapagos mitgenommen haben.

Wir fliegen mit einer kleinen Propellermaschine mit 9 Leuten (unser Guide muss in die nächste Maschine), deswegen wird unser Gepäck gewogen und 3 Gepäckstücke dürfen nicht mehr mit und werden wohl erst Morgen nachkommen. Auf dem Flugfeld merkt das Personal dann, dass wir auch große Rucksäcke dabei haben - also wird alles noch mal gewogen, jetzt auch jeder Rucksack, und noch mal 3 große Gepäckstücke müssen da bleiben - jetzt trifft es auch meine Tasche. Gott sei Dank hat uns Pablo gestern schon erzählt, dass das wohl oft vorkommt, so hat jeder Sachen für 2 Tage im Handgepäck und die Wanderschuhe an. Jetzt dürfen wir endlich alle einsteigen und quetschen uns auf die Sitzbänke, immer 2 nebeneinander. Gurt zu, Ohrenschützer auf und los geht’s. Die kleine Insel San Cristóbal verschwindet schnell und wir fliegen über den Wolken. Nach gut 40 Min. geht’s wieder runter. Von oben kann man gut sehen, dass Isabela fast nur aus Lavafeldern besteht - kaum grün zu sehen. Die Insel ist geologisch noch recht jung und erst vor 70 Jahren haben sich hier Menschen nieder gelassen, inzwischen sind es so an die 3.000 Einwohner.

Um 08:30h sind wir an unserer nächsten Unterkunft in Puerto Villamil im Süden von Isabela, dem „Hauptdorf“ (es gibt noch eine kleine andere Siedlung). Ich bin auf der Ladefläche des Pick-Ups mit dem Gepäck mit gefahren :) Leider bietet die Unterkunft nicht Platz für alle, so muss ich mit Pablo, unserem Guide, in die Unterkunft der Schwester der Besitzerin, 3 Straßen weiter. 

Nach dem Einchecken gehen wir Richtung Strand, die Hauptstraße ist nur eine Sandpiste. Es ist bedeckt, die Wellen sind hoch, die rote Fahne ist draußen. Immerhin gibt’s hier schon wieder Meeresechsen zu sehen. Wir gehen durchs Dörfchen, sehen an einer Lagune 1 Flamingo und 1 Mangrovenfink an einer Knopfmangrove, an einer Strandbar liegen ganz vielen Echsen in der Sonne - kreuz und quer, auch übereinander - und wenige Meter weiter holt sich ein Silberreihe eine kleine unvorsichtige Echse.

Dann geht’s ab in den Nationalpark, einen Bohlenweg entlang. Zuerst an Lagunen mit Flamingos und Stelzenläufern vorbei, dann durch ein verwunschenes Wäldchen mit wild wachsenden Ästen über dem Weg. Schließlich kommen wir an unserem Ziel an: einer Landschildkrötenaufzuchtstation mit vielen so richtig großen (und bestimmt sehr alten) und vielen kleinen Schildis.

Mittagspause machen wir in einer Strandbar mit Blick aufs Meer. Danach bummelt jeder so vor sich hin, ich gehe zum Hafen und dort auf einem Bohlenweg durch Mangroven bis zu einer kleinen Bucht direkt am Meer. Hier ist das Wasser ruhig, während weiter draußen sich die großen Wellen brechen. Auf dem Weg haben sich einige Seelöwen breit gemacht und dösen vor sich hin, ich schlängel mich dran vorbei, am Stand liegt sogar eine Mutter mit Jungem auf einer Bank ;-)

Um 18h treffen wir uns alle wieder, um unser Schnorchelequipment für morgen anzuprobieren. Danach geht’s zum Abendessen und alle probieren die Languste vom Tagesgericht, entweder kleine Stücke paniert oder gegrillt. Mein neues Lieblingsgericht wird es nicht, dafür war es etwas zu gummi-mäßig… ;-) Als Nachtisch gibt es tatsächlich roten Wackelpudding :)

Tag 48, 12.08.17 - Schnorcheln mit Seelöwen

12Aug2017

Nach einem frühen Frühstück geht es zu „Shark Sky“ - unserem Schnorchelanbieter, wo wir Schnorchelbrille, Flossen und Neopren anprobieren. Dann geht’s zum Hafen und rauf aufs Boot, mit uns sind noch 2 Mädels aus New York und 2 aus Ecuador an Board. 1. Stop: die Insel Lobos. Hier suchen wir uns unseren Weg über scharfkantige Lavasteine und sehen viele Fregattvögel - schwebend und nistend oder noch um Weibchen buhlend, indem sie ihren großen roten Kehlsack aufplustern - und auch Blaufußtölpel, sogar mit einem 1 Monat altem Jungvogel im Nest auf dem Boden. Auf den Steinen an der Küste sonnen sich Meerechsen und Seelöwen.

Dann geht’s wieder aufs Boot und wir machen uns bereit für unseren Schnorchelgang. Tief durchatmen und rein ins kalte Wasser. Wir folgen dem Guide und schnorcheln nah an den Küstenfelsen entlang. Bald sehen wir unter uns die ersten kleinen Fischschwärme und etwas größeren Fische entlang ziehen. Dann sind sie auf einmal da - die Seelöwen. Gar nicht scheu schwimmen sie durch uns hindurch, neben und unter uns entlang. Beim ersten, der auf einmal nahe bei mit auftauchte, hab ich mich erst mal richtig erschreckt! :-) Manchmal schwimmen sie direkt auf mich zu, nur um dann kurz vorher unter mit abzutauchen. Als bräuchte man nur die Hand auszustrecken, um sie (fast) zu berühren. Wahnsinn! Irgendwann wird uns kalt, der Guide meint allerdings, das Boot würde uns einsammeln, also schnorcheln wir weiter. Aber nix Boot. Der Guide versucht noch zu pfeifen und zu winken, aber der Captain scheint nichts mit zu kriegen. Also umkehren und die ganze Strecke zurück - auf Tip des Guides in Rückenlage, so soll es einfacher gehen. Dauert gefühlt ganz schön lange, bis wir wieder an Board sind, mir ist richtig kalt, ich hab nicht mehr viel Gefühl in den Fingern. Ein Teil der Truppe ist noch draußen schnorcheln und die holen wir jetzt tatsächlich mit dem Boot ab.

Nachdem sich alle abgerubbelt haben, gibt’s erst mal Mittag - Fisch mit Reis und Salat. Dann steuern wir eine einsame Bucht mit tollem weißen Sandstrand an - ab in die Sonne, aufwärmen und relaxen! Das tut gut! Ein paar Seelöwen liegen dösig in der Sonne, schwimmen rum und brüllen ab und zu und Vögel schießen pfeilschnell ins Wasser auf der Suche nach Beute. Es gibt hier auch tolle Muscheln, aber leider darf man nichts von Galapagos mit nehmen. Auf der Rückfahrt sehen wir noch Pelikane und wieder Fregattvögel und Blaufußtöpel. Pablo spendiert uns ein Taxi zurück zum Hotel, was hier bedeutet - Pick-Up und wenn vorne voll, dann ab hinten auf die Ladefläche ;-)

Nachdem wir uns Sand und Salz abgespült haben, geht’s vom Hotel wieder runter an die Strandpromenade. Wir bummeln etwas rum, genießen Milchshake und Kuchen und suchen uns später ein Restaurant. Bei dieser Nähe zum Meer gibt es wieder Fisch - diesmal für mich a la plancha - gegrillt :) Der Regen prasselt ganz gut, aber auf unserem Weg zum Hotel ist es wieder trocken :)

Tag 47, 11.08.17 - Auf nach Galapagos

11Aug2017

Um kurz nach 9h geht es los Richtung Flughafen. Dort verabschieden wir uns von Pato, unserem Busfahrer, der uns die ganze Zeit begleitet hat. Bevor wir unser Gepäck einchecken dürfen, muss es erst mal durch die Biokontrolle: kein frisches Obst/Gemüse/Nüsse etc. darf mit auf Galapagos. Die Kontrollen sind recht streng, nach dem Durchleuchten muss so jeder 2. noch mal seinen Koffer/Rucksack aufmachen.

Unser Flug geht um 11:20h und scheint ziemlich überbucht zu sein, denn andauernd wird ausgerufen, wer bereit wäre, einen anderen Flug zu nehmen. Nach 2 Std. Flug sind wir auf der Isla de San Cristóbal, hier ist es allerdings 1 Std. früher. Insgesamt dürfen wir 120 Dollar „Eintritt“ für den Nationalpark Galapagos bezahlen, bevor wir durch die Passkontrolle dürfen.

Nachdem wir in unserem Hotel in Puerto Baquerizo Moreno eingecheckt und uns kurze Klamotten angezogen haben - es ist herrlich warm - , geht’s los Richtung Strandpromenade. Hier gibt’s schon die ersten Seelöwen. Auf unserem Weg zum Centro de interpretación, wo wir die Geschichte Galapagos erklärt bekommen, sehen wir Blaufußtölpel, Fregattvögel und Darwinfinken. Weiter geht’s in den Nationalpark, unser local guide erklärt uns die Natur und führt uns zu verschiedenen Aussichtspunkten. Wir sehen San Cristobal Lavaechsen, endemische Säulenkakteen, Galapagos-Baumwolle, endemische Spottdrossel, Fliegenschnapper und einen grün-gelber Rubintiran. Von oben schauen wir die Steilküste runter auf die Charles-Darwin-Bucht mit einigen Fregattvögeln ganz nah in den Bäumen. Die Bucht heißt so, weil hier Darwin zum 1. Mal auf Galapagos an Land gegangen ist. Danach geht’s runter zum Strand, hier gibt es ganz vielen Seelöwen! Die quaken rum, der Bulle brüllt, die Mutter säugt ihr Kleines und alle lassen sich von den vielen Menschen nicht aus der Ruhe bringen. Hier lassen wir uns etwas Zeit, spazieren rum und schießen Fotos.

Wieder unten im Dorf führt uns Pablo zu einem sehr leckeren Fischrestaurant. Wir essen alle frischen Bacalao (Kabeljau) - paniert, gegrillt oder in Knoblauchsauce. Der Rückweg zum Hotel führt uns wieder über die Strandpromenade, es ist schon früh dunkel. So geht der 1. Tag auf den Galapagos zu Ende.

Tag 46, 10.08.17 - Erste Landleguane in Guayaquil

10Aug2017

Nach dem Frühstück spazieren wir zu der Markthalle von Cuenca. Hier probieren wir Süßigkeiten (karamelisierter Zuckerrohrsaft mit leichtem Erdnußgeschmack, vom Block geschnitten - seeehr süß), gesalzenen gekochten Mais und Obst (Chirimoia - eine grüne Frucht mit weichem weißen Fruchtfleisch, sehr süß und kleine Bananen). Wir laufen auch durch die Fleischabteilung (Hühnerfüße und Schweinskopf inklusive) und die Fischecke. Natürlich gibt’s hier noch viel mehr zu kaufen, von Getreide über Hundefutter, frische Gewürze und Potenzmittel ;-)

Zurück im Hotel starten wir durch nach Guayaquil. Einmal noch halten wir in der Höhe im Cajas-Nationalpark am Paß auf über 4.100m am Mirador Tres Cruces, dann geht es runter zur Küste auf 250m. Gegen 15h kommen wir in der Küstenstadt Guayaquil an, der größten Stadt Ecuadors mit über 3 Mio. Einwohnern. Der Name der Stadt kommt von dem Puna-Häuptling Guayas, der gegen Inkas und Spanier kämpfte, und seiner Frau Quill.

Wir starten unsere Citytour in T-Shirt und kurzer Hose, die Wärme tut gut! Zuerst geht es zur Kathedrale, dann gleich dahinter in den Parque Seminario. Hier leben einige Grüne Landleguane, die watscheln einfach über den Weg, sonnen sich auf den Felsen oder hoch oben in den Bäumen (!!) und auf Sträuchern. Natürlich DIE Attraktion :) Neben einem Teich mit Schildkröten steht hier noch eine Reiterstatue von Simón Bolívar.

Am Rathaus vorbei geht es Richtung Fluss. Bevor wir die Uferpromenade des Rio Guayas erreichen, kommen wir an dem Uhrenturm Torre Morisca in arabisch-byzantinischem Stil vorbei. 

Auf der Promenade entlang zu spazieren ist echt nett. Wir gönnen uns ein Eis, sehen weitere Echsen auf Bäumen, einen Kuhvogel und einen Nachtreiher. Vor dem Monument La Rotonda mit Simón Bolívar und San Martin steht in großen Buchstaben der Schriftzug „Guayaquil“ - perfektes Fotomotiv.

Dann geht’s hoch auf den Hügel Cerro de Santa Ana im Viertel Las Peñas - nach 444 Stufen haben wir’s geschafft. Fast - denn es geht noch den Leuchtturm hoch. Von oben hat man einen schönen Blick über den Fluß, die grüne Insel gegenüber (Landschaftsschutzgebiet) und die sich zu unseren Füßen ausbreitende Stadt. Wir wollen den lauen Abend noch genießen und so gönnen wir uns ein kühles Bier noch recht weit oben auf dem Hügel mit Blick auf den Fluß.

Gegen 19h sind wir in unserem Hotel, schon nahe am Flughafen, denn morgen geht’s nach Galapagos. Zum Abendessen gehen wir in den Foodcourt eines nahe gelegenen Einkaufscenters.

Tag 45, 09.08.17 - El Cajas Nationalpark und Cuenca Citytour

09Aug2017

Kurz nach 9 Uhr starten wir zum El Cajas Nationalpark. An Board haben wir mal wieder einen local guide. Von ca. 2.500m in Cuenca geht es hoch auf fast 4.000m. Hier wandern wir etwas über 2 Std. durch Páramo-Gebiet mit vielen kleinen Seen und Moos. Wir bekommen die verschiedenen Pflanzen und kleinen Blumen erklärt (z.B. Thymian, Lupinie, Orchidee) und sehen einiges an Vögeln, z.B. den Red-rumped bush tyrant, einige Adler, einen Falken, eine Finkenart und verschiedene Kolibris wie den Shining Sunbeam Kolibri / Rostroten Andenkolibri. Gegen 13:30h sind wir wieder im Hotel. Ich spring mal schnell unter die heiße Dusche - war ganz schön kalt beim Laufen, vor allem ein eisiger Wind.

Dann geht’s rein in die Altstadt zur Citytour. Cuenca hat rund 300.000 Einwohner und ist die 3. größte Stadt Ecuadors, die Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe.
Wir stärken uns zunächst bei einem menu del dia und schauen uns dann u.a. den Hauptplatz mit der neuen Kathedrale an - die größte Kirche von Südamerika, hier passen 10.000 Leute rein. Die Kathedrale, von 1880-1980 gebaut, ist ein Backsteinbau mit weiß-blauen Kuppeln. Innen ist es überraschend hell, viele hohe Bögen, wenig Prunk und Protz. Später schlendern wir runter zum Fluß Tomebamba und weiter zum Mercado Artesania, bevor wir uns eine Pause in einer Eisdiele gönnen. Abends sitzen wir gemütlich in unserem Hotel-Restaurant und lassen den Tag ausklingen.

Tag 44, 08.08.17 - Rauf auf den Chimborazo bis 5.100m

08Aug2017

Mal wieder startet der Tag mit Regen. Uns eigentlich ziemlich egal, um kurz nach 8h starten wir Richtung Vulkan Chimborazo. Der Name bedeutet „Mann mit weißen Haaren“. Mit 6.310m ist er der höchste Berg Ecuadors und hält sogar einen Weltrekord: Er hat die weitesten Entfernung zum Erdmittelpunkt.

In Riobamba, Hauptstadt der Provinz Chimborazo mit 150.000 Einwohnern, sammeln wir unseren Lokalguide ein. Hier sind wir schon wieder auf 2.800m angekommen. Wir fahren weiter hoch, ab 3.600m gibt es wieder Paramo-Gebiet, höher dann die spezielle Art der Paramo-Puna, eine Art Wüste. Am Kontrollpunkt des Chimborazo Nationalparks auf 4.300m fix die lange Unterhose und die Wanderschuhe angezogen, dann geht’s weiter auf Schotterpiste bis zur 1. Schutzhütte. Glücklicherweise hat es inzwischen aufgehört zu regnen. Unterwegs sehen wir die ersten Vicuñas in Ecuador, die hier im Nationalpark aus Peru/Bolivien/Chile eingeführt wurden.

Vom Parkplatz vor der 1. Schutzhütte wandern wir zur 2. Schutzhütte, der Edward-Whymper-Hütte, von 4.800m auf 5.000m. Der Chimborazo versteckt sich die meiste Zeit in Wolken, nur kurz wird der Blick etwas frei. Uns geht’s allen gut, deswegen gehen wir noch ein Stück weiter zu einer kleinen Lagune „Condor Cocha“ auf 5.065m - der höchste Punkt dieser Viventura-Reise. Auf dem Rückweg suche ich an einem Hang nach einem Cache, nachdem ich auf dem Weg hoch auf 4.900m schon fündig geworden bin. Diesmal hab ich aber kein Glück und bevor mir die Finger abfrieren, geh ich lieber weiter runter. Beim Abstieg sticht kurz etwas Hagel ins Gesicht. An der Schutzhütte gibt’s eine warme Kürbissuppe, bevor wir uns gehen 14h auf den langen Weg nach Cuenca machen.

Unterwegs wechseln wir von der Karibik-Platte auf die Südamerika-Platte - auf Galapagos werden wir auf der Nazcar-Platte sein.

Wir kommen durch den Ort Alausi, wo die inzwischen rein touristische Bahnlinie im Zickzack die „Teufelsnase“ anfährt - einst die gefährlichste Bahnstrecke der Welt.

Um kurz vor 18h müssen wir anhalten mitten irgendwo in den Bergen und einen Reifen wechseln. Aber unser Fahrer Pato ist super drauf und so fahren wir in keiner halben Stunde weiter.

Gegen 20:30h sind wir endlich in Cuenca angekommen. Wir essen im Hotelrestaurant - wie unser Guide sagt, der beste Italiener, den er in Ecuador kennt. Schlauerweise hatten wir uns die Speisekarte abfotografieren und schicken lassen, so dass wir schon von unterwegs unsere Bestellung durchgegeben haben. So dauert es jetzt nicht mehr lange, bis das Essen vor uns steht. Meine Spaghetti Bolognese sind lecker, auch wenn sie etwas wärmer sein könnten - scheint wohl ein ewiges Problem in Südamerika zu sein. Außerdem ist es mal wieder ganz schön kalt im Restaurant - trotz langärmligem Shirt unter dem Fliespulli.

Tag 43, 07.08.17 - Raften auf dem Rio Jatunyacu

07Aug2017

Was gestern Abend angefangen hat, setzt sich heute Morgen fort - Regen. Dazu ist der Strom heute Nacht ausgefallen und es gibt auch kein fließend Wasser. Also nix duschen. Gut, dass ich meine Wasserflasche gestern noch aufgefüllt habe, so kann ich wenigstens Zähne putzen. Leider wurden so auch unsere schlammig verschwitzten Wandersachen von gestern nicht über Nacht gewaschen. Kurz vor dem Frühstück um 7h ist der Strom wieder da.

Eine Stunde später machen wir uns auf zum Raften auf dem Rio Jatunyacu in der Nähe von Tena - mein 1. Rafting überhaupt. Nach der Sicherheitseinweisung und Ausstattung mit Schwimmweste, Helm und Paddel geht es rauf aufs Wasser. Insgesamt sind wir mit 4 Booten unterwegs, in unserem 3 von unserer Gruppe und 3 andere Deutsche (Familie mit lüttem Jungen). Unser Captain übt mit uns erst die Kommandos („Forward!“ - „Get down!“ usw.), dann geht’s los - 27km Rafting Schwierigkeitsstufe 3. Gleich bei den ersten Stromschnellen werden wir ordentlich nass - ob das etwa Absicht war?? ;-) Weiter geht’s den Fluss runter, mal rasant mir ordentlich Karacho und viel Wasser durch die Rapids, dann mal wieder etwas treiben lassen. Vor der Lunchpause gehe ich 2x ins Wasser - freiwillig - und lasse mich treiben, auf dem Rücken liegend, Füße voran - floaten wird das hier genannt. An unserem Lunchspot steigen wir alle klatschnass aus den Booten - etwas wärmer könnte es schon sein *brrr*.

Nach den Wraps und etwas Ballspielen mit den einheimischen Kids geht’s wieder ab aufs Boot und von neuem in die Stromschnellen. Langsam kommt die Sonne etwas raus - das tut gut! Der Captain fragt mich irgendwann - do you want to go Rodeo? Klar will ich! Also ab vorne auf die Spitze des Bootes gesetzt, Beine baumeln draußen, irgendwie festhalten und rein in die nächste Stromschnelle - Abgang mit Ansage, denn irgendwann kann ich mich nicht mehr halten und lande im Wasser :-) Natürlich werden auch die anderen Boote ordentlich nass gespritzt, sollten sie einem zu nahe kommen :) Kurz vor Ende der Tour hat unser Captain einen „Spritzer“ vom anderen Boot ins Wasser gezogen und schwupps muss ich auch dran glauben und liege wieder drin ;-D

Fazit: Ich würde es jederzeit wieder machen, jede Menge Fun und Action :)

An unserer Anlegestelle fix die nassen Klamotten aus, dann geht es weiter zu unserer heutigen Unterkunft nach Baños. Um 18:30h sind wir alle endlich da. Ich freue mich auf eine heiße Dusche, die es leider nicht gibt :-( Also fix ab in ein Restaurant, wenigstens was warmes Essen. Nachsem die örtliche Panflötencombo ihr Bestes gegeben hat, geht’s weiter mit Panflötenmusik vom Band - von Elton John über Roxette ist mal wieder alles dabei… Auf dem Rückweg versorgen wir uns noch mit Schoki, Keksen und Wasser für morgen.

Tag 42, 06.08.17 - So eine richtige Dschungelwanderung

06Aug2017

Um kurz vor 9h geht’s zum Gummistiefel anprobieren für unsere Dschungeltour. Vorher besuchen wir noch die örtliche Gemeinde. Wir erfahren etwas über das Gemeindeleben, probieren Maniok-Bier und bekommen traditionelle Tänze vorgeführt - u.a. mit Musikinstrumenten aus Schildkrötenpanzer und Gürteltier. Am Ende tanzen wir alle mit :)

Dann geht’s los, ab in den Dschungel. Die Luftfeuchtigkeit ist irre, es ist warm und schwül. Unser Guide entdeckt einen südamerikanischer Kuckuck und einige große Schmetterlinge und zeigt uns, aus welchem Blättersaft natürlicher Insektenschutz gewonnen wird - alle, die es ausprobieren, sind danach grün im Gesicht ;-) Schnell sehen wir ein, warum Gummistiefel hier allen Sinn der Welt machen: Es geht oft durch Matsch und durch Bäche und Flüsse, über Steine und mitten im Dschungel über Baumwurzeln und schlammige Anstiege hoch und runter. Unser Ziel der Tour: Eine „Lagune“ mit Wasserfall. Noch ein letztes Entlanghangeln am Fels, dann haben wir es geschafft. Erst Mittagspause und das Lunchpaket plündern, dann ab ins Wasser. Natürlich bin ich mit dabei, fix durchs kalte Nass geschwommen zum Wasserfall, hinterm Wasserfall entlang tasten und wieder zurück :) Beim Rückweg müssen wir ein paar Leitern hoch klettern, kaum tritt man aus dem schützenden Blätterdach ins Freie, brennt die Sonne wieder gnadenlos. Unser local guide Lenin haut uns ein ums andere Mal mit seiner Machete den Weg frei. Vorher hatte er den Freiwilligen schon eine Schlammmaske verpasst - die grauen Gesichter sahen etwas unheimlich aus ;-) Kurz vor Ende noch eine Überraschung: Ein Pick-Up holt uns ab und fährt uns die letzten 1,5km über die Schotterpiste. Ich halte mich hinten auf der Ladefläche gut fest, es ruckelt ganz schön. Am Endpunkt unserer Tour wartet schon unser Bus, aber bevor wir einsteigen gibt’s aus dem Kiosk nebenan erst mal eiskaltes Bier und Cola :)

Gegen 16:30h sind wir wieder in der Lodge - erst mal ab unter die Dusche. Jetzt macht es auch grad gar nichts aus, dass das Wasser ein paar Minuten zum Warmwerden braucht, die Abkühlung tut gut! Ich chille danach etwas in meiner Hängematte direkt vor der Tür. Später gibt es richtiges Regengeprassel, wir hatten mal wieder echt Glück mit dem Wetter. Nach Trucha (Forelle), Schokokuchen und Rotwein geht’s früh ins Bett - vorher noch frisch gewaschene Wäsche wieder im Koffer verstauen. 

Tag 41, 05.08.17 - Höhlenwanderung in der Höhle Jumandy

05Aug2017

Nach einem gemütlichen Frühstück in der Lodge brechen wir um 9 Uhr auf. In Puyo besuchen wir einen Laden, in dem aus Balsaholz bunte Figuren wie z.B. Papageien hergestellt und bemalt werden. Gegenüber an den Straßenständen probieren wir Zuckerrohr - echt süß.

Weiter geht’s auf der Transamazonica in den Amazonas-Regenwald. An einem Straßenstand bin ich mutig und probiere am Spieß gegrillte Made (bestimmt 4cm groß) mit Palmenherzen und Maniok. Man darf einfach nicht zu lange hingucken, bevor man rein beißt ;-) Dazu gibt es Guyusa-Tee - Guyusa sind große grüne Blätter, der Tee wird hier morgens statt Kaffee getrunken.

Mittags kommen wir in unserer Lodge in der Nähe von Archidona / Cotundo an. Die letzten Meter natürlich wieder im Schneckentempo über Schotterpiste :) Nach dem Mittagessen machen sich die, die Lust haben, auf zur Höhlenwanderung. Nur mit Bikini, Outdoor-Sandalen und Stirnlampe geht es mit unserem Local Guide Lenin (ja, der heißt wirklich so) auf in die Höhle von Jumandy. Hier heißt es durchs Wasser waten, sich von Stein zu Stein vorantasten, durch enge Spalten quetschen, sich im Wasser durch eine tiefe Stelle mittels Seil rüber ziehen und dann ist da noch dieser Wasserfall… unsere beiden Guides machen es vor - rein ins Wasser, untertauchen im 1. tiefen Wasserloch, ab unter den Wasserfall, ins 2. Wasserloch und wieder rüber schwimmen an unser Ufer. Ich hab mich dann als erste aus der Gruppe getraut und dann haben alle anderen doch nachgezogen ;-) Irgendwann bat uns unser Guide, alle mal das Licht aus zu machen und da standen wir dann in der stockdunklen Höhle - irgendwie auch ein Erlebnis. Die ganze Tour war toll und hat viel Spaß gemacht. Gesehen haben wir übrigens auch Fledermäuse, einen Skorpion, der eher aussah wie eine Spinne mit langen Beinen, und richtige Spinnen. Es gab auch viele Stalagmiten und Stalaktiten - z.B. die Blumenkohl-Formation :) Das ganze Höhlensystem ist riesig, man kann hier locker mehrere Tage drin verbringen.

Gegen 18h waren wir wieder an der Lodge. Vor dem Abendessen gibt es unseren Willkommens-Drink (Pina Colada), während nebenan am Teich die Frösche quaken. Die Geräuschkulisse ist hier eh komplett anders als in den Bergen - es gibt jede Menge Vögel, die rumzwitschern und zwischendurch hört man Zikaden. Abends fliegen Fledermäuse. 

Tag 40, 04.08.17 - Quilotoa Kratersee

04Aug2017

7h Frühstück, 8h geht’s los. Wir halten an einem megagroßen Loch auf der Straße, wo nach starkem Regen ein Erdrutsch die eine Straßenhälfte weggerissen hat und es direkt tief runter geht. Als „Absicherung“ liegt lediglich ein Baumstamm vor dem Loch. Ein paar Minuten später ist wieder die Hälfte der Straße weg und es geht direkt runter in die Schlucht...

Wir besuchen nicht wie geplant eine von Viventura unterstützen Schule, da gerade Schulferien sind. Stattdessen fahren wir direkt weiter zur Quilotoa Kraterlagune bzw. ist es eher eine Caldera. Quilotoa heißt „Prinzessin Zahn“ und der See ist mehr als 300m tief und hat einen Umfang von 11km. Wir wandern am Kraterrand entlang, es ist bedeckt und windig. Vom Aussichtspunkt aus gehen mit mir nur die zwei anderen allein reisenden Mädels und unser Guide weiter zur höchsten Spitze auf 3.930m. Der Aufstieg und später Abstieg haben es in sich - teilweise recht steil mit wegrutschendem Sand / Schotter. In knapp 2 Std. sind wir die 3,5km und 230Hm hoch und wieder runter gestiegen. Dann gibt’s erst mal Mittag.

Um 13:30h machen wir uns auf den Weg Richtung Puyo. Es geht immer tiefer, von 3.600m auf knapp 1.100m, rein in den Regenwald. Wir kommen durch das Dörfchen Shell, was so heißt, weil Shell hier Erdöl gesucht hat (Öl ist Exportgut Nr. 1). Um kurz nach 18h sind wir endlich an unserer Lodge angekommen. Das kalte Willkommensgetränk tut gut und dann erst mal warme Wanderklamotten und Wanderstiefel aus und ab unter dir Dusche.

Die Lodge macht einen gemütlichen Eindruck, das Abendessen ist lecker (ein Riesenbatzen Steak und hinterher Mandeleis) und wir 3 Wandermädels gönnen uns danach noch einen Pisco Sour draußen im heißen Badebottich. Hach ja… :)

Tag 39, 03.08.17 - Schlussetappe im Cotopaxi Nationalpark

03Aug2017

Als irgendein Wecker klingelte hab ich mich auch aufgerafft und bin nach draußen, um den Sonnenaufgang zu fotografieren, nachdem gestern ein paar so davon geschwärmt haben. Aber heute nix da - verhangen, dunkle Wolken. Schade! Immerhin ist es heute etwas wärmer - 11 Grad morgens drinnen in der Hütte.

Um 8h wandern wir los Richtung südlicher Ausgang Cotopaxi Nationalpark. Es ist bedeckt, aber wir haben Glück und bekommen keinen Tropfen Regen ab. Neben unseren 2 Guides begleitet uns der „Hausherr“ unserer Hütte mit Pferd und 3 seiner 10 Hunde - falls sich jmd. verletzt oder einfach nicht mehr weiter kann. Wir sind aber alle gut zu Fuß unterwegs und gehen irgendwann zum Spaß aufs Pferd. Vom Pferderücken aus kann man auch einfach mal den Blick in die Landschaft schweifen lassen. Unterwegs sehen wir Adler, Kaninchen, eine Herde Wildpferde, überqueren einige Bäche und Hügel. Knapp 6,5 Std. später haben wir es geschafft: Knapp 18km, insg. 650Hm hoch bis auf 4.090m bei 5 Std. reiner Gehzeit.

Mit unserem Mini-Bus bewältigen wir die restlichen Kilometer auf Schotterpiste mit vielen Schlaglöchern bis zum Ausgang des Nationalparks. Vorher machen wir noch einen Stop und wärmen uns mit leckerer Suppe und genießen den wolkenfreien Blick auf den Cotopaxi.

Weiter geht's ein Stück auf der Panamerica Sur, dann weiter Richtung Quilotoa. Gegen 19:30h sind wir endlich in Chugchilan angekommen. Die Unterkunft ist recht einfach, mehr so Hostel-mäßig, aber wir wollen ja auch nur 1 Nacht hier pennen. Nach dem Essen falle ich ziemlich müde ins Bett. Immerhin haben wir insgesamt in den 3 Tagen im Nationalpark viel geschafft: 50,7km, 1.660Hm hoch, 1.600Hm runter, 14:30 Std. reine Gehzeit, 18:30 Std. insgesamt unterwegs.

Tag 38, 02.08.17 - Auf zum Quilindaña Vulkan

02Aug2017

Die Nacht war kalt und aufgrund eines Schnarchers neben mir auch eher durchwachsen. Es hat gefroren heute Nacht, die Wiese ist von Raureif ganz weiß. Beim Aufstehen sind es mal gerade 8 Grad - drinnen… 7h gibt’s Frühstück.

Unsere Gruppe teilt sich heute: 2 bleiben an der Hütte und machen später eine kurze Wanderung, der Rest geht kurz nach 8h in einer schnellen und einer gemächlichen Gruppe los Richtung Quilindaña Vulkan. Wir haben richtig Glück, es ist sonnig und nicht viel Wind. Gleich am Anfang sehen wir einen Schwarzzügelibis, das ist sehr selten, die Vögel gelten als stark bedroht. Am Anfang laufen wir mit Sicht zum Cotopaxi, der Berg ist richtig verschneit und wir können tolle Fotos schießen. Der Vulkan raucht sogar ein bißchen.

Dann geht’s quer durch mit viel Sumpflandschaft, man muss aufpassen, wo man hin tritt, um nicht nasse Füße zu bekommen. Kurz vor 12h sind wir oben auf 4.300m, vom Grat hat man eine tolle Sicht auf die schneebedeckten Vulkane ringsherum, auch auf den höchsten Berg Ecuadors, den Chimborazo (6.310m). Zu unseren Füßen sind auch ein paar Kraterseen. Hier oben machen wir Mittagspause. Der Rückweg geht über einige Hügel und wieder durch Sumpflandschaft, wir müssen einige Bäche überqueren und auch einen kleinen Canyon, in dem unten ein Fluss entlang fließt. Wir haben Glück und sehen einen Kondor kreisen (hier eher selten) und eine Hirschkuh von uns weg springen. Trotz der eher matschigen Landschaft gibt es viele kleine Blümchen: gelb, weiß, blau, rot, lila :)

Unser Guide macht ein gutes Pace und so sind wir - die übrig gebliebenen 3 Mädels - nach knapp 6 Std. wieder an unserer Hütte - neuer Gruppenwanderrekord, wie uns unser Guide sagt. Insgesamt waren wir 16km unterwegs, mit 750Hm hoch bis auf 4.300m und 4:50 Std. reiner Gehzeit.

An der Hütte begrüßen uns 10 Hunde und wir lassen uns draußen in der Sonne leckere warme Empanadas de Queso schmecken. Nach einer heißen Dusche gibt es Thymiantee vorm Kamin. Wir setzen uns alle dicht ans Feuer und lesen, die anderen Wandergruppe kommt erst knapp 2,5 Std. später an. Nach dem Abendessen gehen wir alle wieder recht früh ins Bett, morgen steht als Schlußetappe im Cotopaxi Nationalpark die längste Wanderung an.

Tag 37, 01.08.17 - 1. Wanderung im Cotopaxi Nationalpark

01Aug2017

Um kurz nach 9 Uhr geht es los mit dem Bus zum Cotopaxi Nationalparks. Der Cotopaxi ist aktiver Vulkan, deswegen darf man nicht zum Gipfel hoch.

Alles, was wir für die 3 Tage brauchen, kommt in einen Jeep, der zur Hütte hoch fährt, wir tragen nur unseren Tagesrucksack mit Wasser und Lunchpaket für die Wanderung.

Auf dem Weg fahren wir durch alte Lavafelder voller Gesteinsbrocken und durch die typische Páramo-Landschaft, sehen Andenkibitze und Caracas (große Raubvögel).

Wir machen einen kurzen Stop für eine alte Inkafestung, Pucara del Salitre, von der nur noch niedrige Mauer steht. Auf dem Fußweg dorthin auf den Hügel sehen wir Kaninchen, Adler, rosa blühenden Enzian, weiße margeritenartige Blumen, kleine gelbe und blaue Blumen und die Bergsteigerblume Ecuadors, die rote Feuerlanze. Weiter geht’s auf der Schotterpiste, durch eine Wildpferdherde.

Nach knapp 2 Std. sind wir am Ausgangspunkt der Wanderung angekommen. Geführt von 2 Guides gehen wir durch eine Landschaft mit vielen Gräsern, dann geht es über in Moos mit vielen Matschpfützen dazwischen. Ganz lange haben wir den schneebedeckten Cotopaxi im Blick und fast am Ende sehen wir noch einen großen Regenbogen. Wir sind insgesamt 6 Std. und 17km unterwegs bis auf max. 4.050m (4:40 Std. reine Gehzeit). Kurz vor 18h kommen wir an der Schutzhütte auf 3.700m an, ein altes „Inka Tambo“ mitten in der Pampa, was schon seit Generationen als Berghütte genutzt wird. Erst mal ein heißer Thymiantee mit Schuß und Empanadas de Queso vorm Kamin - das haben wir uns verdient :) Dann eine heiße Dusche - ich hab Glück, meine Dusche ist wirklich heiß, aber danach kommt sofort die Mütze auf die nassen Haare, denn in der Hütte kann man den eigenen Atem sehen. Wir sind die einzigen Gäste hier und haben wieder „Zimmer“ oben auf der Galerie mit Bastwänden und Vorhängen als Tür.

Beim Essen sitze ich mit Jacke am Tisch - es ist richtig kalt und ich hätte gerne ein Schafsfell auf der Holzbank *brrr* Danach geh ich lieber gleich ins Bett, man muss schon auf einem der zwei Plätze direkt vorm Kamin sitzen, damit man was von der Wärme abbekommt.