Tag 54/55, 18./19.08.17 - Heimreise nach Deutschland

19Aug2017

Heute ist es soweit - Abschied von Galapagos, von Ecuador, von Südamerika - back home… Um 06:30h gibt es ein kleines Frühstück, um 7h bringt uns der Pick-Up zur Fähre, von dort geht's über den Canal de Itabaca nach Baltra, der Flughafeninsel (alter US-amerikanischer Militärstützpunkt). Vom Anleger bringt uns ein Bus zum Flughafen. Ich kann immerhin mein Gepäck schon nach Düsseldorf durch checken lassen, bekomme aber nur die erste Bordkarte. Scheint wohl von der Tante hinter dem Schalter abhängig zu sein, andere aus meiner Gruppe bekommen schon alle Bordkarten oder können ihr Gepäck eben nicht durchchecken.

Um 10:40h sind wir in der Luft Richtung Festland. Während ich 2 Std. später in Guayaquil aussteige, fliegt der Rest meiner Truppe weiter nach Quito und von dort aus nach Madrid - also heißt es schon am Flughafen auf Baltra Abschied nehmen :-(

In Guayaquil wird die Uhr wieder 1 Std. vorgestellt und ich hab nur noch 7 Stunden Zeitunterschied nach Deutschland. Ich sitze gegen 18h relativ pünktlich im Flieger, wir starten aber erst 1:15 Std. später als geplant - keine Ahnung warum. Statt 12:20h lande ich so um 14h in Madrid - die 7 Std., die ich die Uhr vor stellen musste, eingerechnet. Von Madrid geht es mit knapp 20 Min. Verspätung um 16:15h weiter, final destination Düsseldorf, Landung um 18:30h. Nach 27,5 Std. unterwegs sein angekommen. Puh!

Jetzt heißt es die nächsten Tage Sachen auspacken und so langsam wieder an Deutschland gewöhnen. Freue mich schon darauf, ganz in Ruhe meine ganzen Fotos zu sichten und meine ganzen Erlebnisse und Eindrücke noch mal nach zu erleben :)

Tag 53, 17.08.17 - Relaxen in der Tortuga Bay

17Aug2017

Der Tag beginnt gemütlich, um 08:30h geht’s los zum Hafen. Wir machen kurz Stop am Fischmarkt. Hier wird der frische Fisch ausgenommen und verkauft und ganz viele Pelikane streiten sich um die Fischabfälle, während Fregattvögel versuchen, sich aus der Luft ihren Anteil zu sichern.

Mit dem Wassertaxi fahren wir auf die andere Seite der Bucht. Hier im Nationalpark geht es wieder über Lavagestein, an rötlichen Salinen vorbei bis zu Las Grietas - einer Felsformation / einer einige Kilometer langen tiefen Spalte zwischen den Felsen, gefüllt mit Brackwasser. Hier schwimmen einige Fische und plantschen und schnorcheln Urlauber. Wir gönnen uns eine Pause oben auf den Klippen und schauen über die Bucht.

Wieder zurück in Puerto Ayora machen wir uns nach ein paar Empanadas zu Fuß auf zur Tortuga Bay. Die letzten 2 km geht der Weg wieder durch eine trockene Gegend mit Lavagestein und Kakteen. Wir haben Glück und sehen eine große Landschildkröte :) Angekommen am weißen Strand zieh ich mir sofort Schuhe und Socken aus - ein tolles Gefühl, den feinen Sand unter den Füßen zu spüren und durch die Brandung zu laufen! Die Wellen sind hier heftig, wir gehen noch ein Stück weiter zur eigentlichen Bucht, unterwegs liegen einige Meerechsen im Sand rum. In der Tortuga Bay ist das Wasser spiegelglatt - also rein und abkühlen und dann in der Sonne relaxen - sehr entspannt! :)

Abends heißt es Koffer packen, denn dies war unser letzter Tag auf Galapagos. Abends haben wir in der Gruppe unser Abschiedsessen - ich hatte sehr leckeren Tuna - und wir überreichen unserem Guide unser Abschiedsgeschenk. Pablo war echt super, immer gut drauf, hat uns viel viel über Ecuador vermittelt und wusste einfach super viel. Mit ihm als Guide würd ich jederzeit wieder los :)

Tag 52, 16.08.17 - Turtles auf Santa Cruz

16Aug2017

Wir treffen uns schon um 04:45h zum kleinen Frühstück, denn heute geht’s nach Santa Cruz. Unser Gepäck wird zum Hafen gebracht und wir laufen hin. Am Hafen müssen wir das Gepäck aufmachen - Biokontrolle. Mit dem Wassertaxi geht es dann zum Schnellboot, 2 Std. Fahrt über das Meer stehen an. Während der Fahrt versuch ich mich so gut wie es geht abzulenken, aber die Fahrt ist ganz schön rau und mir ist den Rest des Tages noch schlecht. Immerhin musste ich mich nicht während der Fahrt übergeben wie einige andere…

Santa Cruz ist zweitgrößte Insel von Galapagos, wir landen in dem Örtchen Puerto Ayora (18.000 Einwohner, die Insel hat insgesamt 30.000 Einwohner). Wir laden unser Gepäck im Hotel ab und holen erst mal das Frühstück nach. Die Zimmer sind noch nicht fertig, also machen wir uns erst mal auf zu einer kleinen Sightseeing-Tour mit einem sehr netten local guide. Wir fahren zunächst ins Hochland und spazieren durch den grünen Nebelwald, voll mit Epiphyten. Zwischendurch gibt es leichten Sprühregen. Wir schauen uns die zwei tiefen Einsturzkrater „Los Gemelos“ an (60-70m tief), total grün bewachsen, und sehen Darwinfinken, einen Goldwaldsänger, Kuhreiher und sogar 3 junge Sumpfohreulen. Welch ein Glück! :)

Nächster Stop: Schildkröten-Ranch. Schon auf dem Weg dorthin sehen wir einige Schildis im Gras und viele Kuhreiher. Wir laufen über das Gelände der Ranch und sehen noch mehr der gemütlichen Galapagos-Riesenschildkröten, die sich hier völlig frei ohne Zaun oder so bewegen. Einige gönnen sich ein Matsch-Spa ;-) Wir entdecken auch eine Galapagos-Ralle und ein paar Bahamas-Enten. Auf der Ranch gibt es auch einige Lavatunnel, die wir uns anschauen.

Weiter geht’s zur Charles Darwin Aufzuchtstation mit vielen Mini-Turtles verschiedener Arten. Die Kleinen werden hier aufgezogen und später auf den verschiedenen Galapagos-Inseln ausgesetzt. Insgesamt an die 3.000 der großen Landschildkröten leben noch auf Santa Cruz. In der Station kann man sich sogar den ausgestopften Lonesome George anschauen. Neben den Schildkröten gibt es hier auch noch gelbe Landleguane.

Abends essen wir den Camotillo-Fisch, eine Galapagos-Spezialität. Auf dem Weg zurück zum Hotel sehen wir einen Mangrovenreiher, einen Pelikan und viele Schwarzspitzenriffhai-Babies im erleuchteten Hafenbecken.

Tag 51, 15.08.17 - 9 Stunden Wanderung zum Sierra Negra Vulkan

15Aug2017

Mit 5 Wanderlustigen und Pablo machen wir uns heute zusammen mit dem obligatorischen local guide und seinem Praktikanten auf zur letzten Wanderung der Reise. Dafür müssen wir früh raus - um 05:45h gibt’s Frühstück. Nach 45 Min. Fahrt durch grüne Landschaft, Nebel und Nieselregen sind wir am Startpunkt der Tour angekommen. Fix Regenjacke und Regenhose anziehen und den Regenschutz über den Rucksack, dann geht’s los. Die ersten Stunden der Wanderung sind nicht so prickelnd - durch den Nebel sieht man kaum was, es nieselt, wir kämpfen uns durch erdig-braunen schmatzenden Matsch, ich versuche von Grasbüschel zu Grasbüschel zu treten. Die Laune geht runter - warum haben wir das bloß gemacht, wir könnten jetzt so schön schnorcheln, kajaken oder am Strand liegen…

Erst oben am Rand des Kraters klart es auf. Auf einmal wird es warm - schnell Regenjacke und Regenhose aus, Sonnencreme nachcremen und Kopfbedeckung auf. Wir machen uns an den Abstieg in die Caldera des Sierra Negra Vulkans - mit einem Durchmesser von mehr als 10km die 2. größte der Welt. Schon von weitem sieht man die Schwefelschlote der Minas Azufre rauchen. Unten im Krater angekommen geht es dann über erstarrte Lava nach oben. Überall liegen gelbe Schwefelbrocken, es riecht nach Schwefel, aber wir haben noch Glück, der Wind steht einigermaßen günstig. Weiter oben am Hang gibt es zwei große aktive, dampfende Schwefelschlote, der eine spuckt sogar schwarze Lava, drumherum ist das Gestein gelb. Unsere local guides sind begeistert, das haben sie auch noch nicht oft gesehen.

Wieder unten im Krater machen wir an einer Art „Strand“ mit feinem weißen Sand erst mal Mittagspause - es gibt Brötchen mit Tuna. Der Rückweg ist wesentlich angenehmer als die Hintour - es bleibt aufgeklart und ohne Nebel und Sprühregen, der Boden ist größtenteils wieder trocken und so kommen wir schneller voran. Nach mehr als 24km, 06:30h reiner Gehzeit und fast 9 Std. unterwegs sind wir um 16h wieder am Ausgangspunkt unserer Wanderung angekommen. Puh - das war bisher die längste Wanderung in Südamerika! Im Hotel erst mal duschen und relaxen, bevor wir uns zum gemeinsamen Abendessen treffen.

Tag 50, 14.08.17 - Schnorcheln mit Meeresschildkröten

14Aug2017

Nach einem gemeinsamen Frühstück um 8h haben wir den Vormittag zur freien Verfügung. Ich leihe mir mit Stephanie und Manu Räder aus und wir fahren los Richtung Mauer der Tränen - el Muro de las Lágrimas. Vor über 50 Jahren wurde sie von Strafgefangenen erbaut.

Unser Weg führt uns quer durchs Dorf, dann auf Sandboden ein Stück am Strand lang, bevor er ins Landesinnere abbiegt. Wir kommen am Friedhof vorbei, dann gibt es immer mal wieder Hinweisschilder: Am Playa de Armor gibt es große Echsen und einen kleinen Lavatunnel, wir schauen uns mehrere kleine Lagunen an (außer Reihern sehen wir leider nichts) und laufen durch Mangroven. Ein Highlight: 3 große Landschildkröten direkt auf dem Weg :) Nach knapp 8km und 2 Std. sind wir an der Mauer angekommen. Manu und ich besteigen noch den Aussichtsberg, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Nach 3 Std. sind wir wieder zurück.

Um 12:30h treffen wir uns für Kajak- und Schnorchel-Trip und laufen zum Hafen. Am Strand zwängen wir uns in die Neos und verstauen Flossen und Schnorchel-Brille in den 2er Kajaks. Dann heißt es leider lange warten, denn die andere Kajak-Gruppe unseres Anbieters ist noch nicht wieder zurück und es darf pro Anbieter immer nur eine Gruppe raus in die Bucht - Vorschrift der Nationalpark-Behörde. Selbst diskutieren bringt da nix. Blöd! Auf einmal Aufregung - ein Galapagos-Hai, nicht weit weg vom Stand! Bestimmt 2-2,5m lang, die Rückenflosse und die obere Schwanzflosse sind klar zu sehen. Wow! Dagegen kommt die schwimmende Meerechse und der sich in Pose werfende Seelöwe etwas später nicht gegen an ;-)

Nach einer guten Stunde Warterei ist es soweit, Schwimmwesten an und rauf aufs Meer, wie vorgeschrieben mit Kajak-Guide und einem vom Nationalpark. Wir sehen auch gleich Adlerrochen und einen kleinen Hai als Schemen an uns vorbei ziehen. Auf einer kleinen Plattform sitzt ein Pelikan und etwas weiter raus auf einem Felsen ein Blaufußtölpel und 2 Galapagos-Pinguine. Später sehen wir dann noch 2 Meeresschildkröten. Welch eine Aufregung! :o)

Dann geht’s ab ins Wasser zum Schnorcheln. Unter mir sehe ich etwas größere Fische mit hellen Streifen und auch kleine Fischschwärme. Dann die erste Meeresschildkröte! Insgesamt sehe ich 3 Stück während des Schnorchelns, ganz nah unter mir. Wahnsinn!! :-) Das Meer ist auch nicht so kalt wie an der Insel Lobos, aber irgendwann reicht es und es geht wieder rein ins Kajak. Leider geht’s in gerade Linie zurück, ich wäre gern noch etwas rumgepaddelt.

Nach dem gemeinsamen Abendessen gehen wir noch fix einkaufen für die Wanderung morgen, abends fall ich echt früh ins Bett.

Tag 49, 13.08.17 - Große Landschildkröten auf Isabela

13Aug2017

Ab auf die 2. Galapagos-Insel! Nach einem frühen Frühstück um 6h geht es eine halbe Stunde später los zum Flughafen - wir wollen rüber nach Isabela, auf die größte Galapagos-Insel. Am Flughafen dann erst mal wieder Biokontrolle - Koffer auf, um zu schauen, ob wir irgendwas von Galapagos mitgenommen haben.

Wir fliegen mit einer kleinen Propellermaschine mit 9 Leuten (unser Guide muss in die nächste Maschine), deswegen wird unser Gepäck gewogen und 3 Gepäckstücke dürfen nicht mehr mit und werden wohl erst Morgen nachkommen. Auf dem Flugfeld merkt das Personal dann, dass wir auch große Rucksäcke dabei haben - also wird alles noch mal gewogen, jetzt auch jeder Rucksack, und noch mal 3 große Gepäckstücke müssen da bleiben - jetzt trifft es auch meine Tasche. Gott sei Dank hat uns Pablo gestern schon erzählt, dass das wohl oft vorkommt, so hat jeder Sachen für 2 Tage im Handgepäck und die Wanderschuhe an. Jetzt dürfen wir endlich alle einsteigen und quetschen uns auf die Sitzbänke, immer 2 nebeneinander. Gurt zu, Ohrenschützer auf und los geht’s. Die kleine Insel San Cristóbal verschwindet schnell und wir fliegen über den Wolken. Nach gut 40 Min. geht’s wieder runter. Von oben kann man gut sehen, dass Isabela fast nur aus Lavafeldern besteht - kaum grün zu sehen. Die Insel ist geologisch noch recht jung und erst vor 70 Jahren haben sich hier Menschen nieder gelassen, inzwischen sind es so an die 3.000 Einwohner.

Um 08:30h sind wir an unserer nächsten Unterkunft in Puerto Villamil im Süden von Isabela, dem „Hauptdorf“ (es gibt noch eine kleine andere Siedlung). Ich bin auf der Ladefläche des Pick-Ups mit dem Gepäck mit gefahren :) Leider bietet die Unterkunft nicht Platz für alle, so muss ich mit Pablo, unserem Guide, in die Unterkunft der Schwester der Besitzerin, 3 Straßen weiter. 

Nach dem Einchecken gehen wir Richtung Strand, die Hauptstraße ist nur eine Sandpiste. Es ist bedeckt, die Wellen sind hoch, die rote Fahne ist draußen. Immerhin gibt’s hier schon wieder Meeresechsen zu sehen. Wir gehen durchs Dörfchen, sehen an einer Lagune 1 Flamingo und 1 Mangrovenfink an einer Knopfmangrove, an einer Strandbar liegen ganz vielen Echsen in der Sonne - kreuz und quer, auch übereinander - und wenige Meter weiter holt sich ein Silberreihe eine kleine unvorsichtige Echse.

Dann geht’s ab in den Nationalpark, einen Bohlenweg entlang. Zuerst an Lagunen mit Flamingos und Stelzenläufern vorbei, dann durch ein verwunschenes Wäldchen mit wild wachsenden Ästen über dem Weg. Schließlich kommen wir an unserem Ziel an: einer Landschildkrötenaufzuchtstation mit vielen so richtig großen (und bestimmt sehr alten) und vielen kleinen Schildis.

Mittagspause machen wir in einer Strandbar mit Blick aufs Meer. Danach bummelt jeder so vor sich hin, ich gehe zum Hafen und dort auf einem Bohlenweg durch Mangroven bis zu einer kleinen Bucht direkt am Meer. Hier ist das Wasser ruhig, während weiter draußen sich die großen Wellen brechen. Auf dem Weg haben sich einige Seelöwen breit gemacht und dösen vor sich hin, ich schlängel mich dran vorbei, am Stand liegt sogar eine Mutter mit Jungem auf einer Bank ;-)

Um 18h treffen wir uns alle wieder, um unser Schnorchelequipment für morgen anzuprobieren. Danach geht’s zum Abendessen und alle probieren die Languste vom Tagesgericht, entweder kleine Stücke paniert oder gegrillt. Mein neues Lieblingsgericht wird es nicht, dafür war es etwas zu gummi-mäßig… ;-) Als Nachtisch gibt es tatsächlich roten Wackelpudding :)

Tag 48, 12.08.17 - Schnorcheln mit Seelöwen

12Aug2017

Nach einem frühen Frühstück geht es zu „Shark Sky“ - unserem Schnorchelanbieter, wo wir Schnorchelbrille, Flossen und Neopren anprobieren. Dann geht’s zum Hafen und rauf aufs Boot, mit uns sind noch 2 Mädels aus New York und 2 aus Ecuador an Board. 1. Stop: die Insel Lobos. Hier suchen wir uns unseren Weg über scharfkantige Lavasteine und sehen viele Fregattvögel - schwebend und nistend oder noch um Weibchen buhlend, indem sie ihren großen roten Kehlsack aufplustern - und auch Blaufußtölpel, sogar mit einem 1 Monat altem Jungvogel im Nest auf dem Boden. Auf den Steinen an der Küste sonnen sich Meerechsen und Seelöwen.

Dann geht’s wieder aufs Boot und wir machen uns bereit für unseren Schnorchelgang. Tief durchatmen und rein ins kalte Wasser. Wir folgen dem Guide und schnorcheln nah an den Küstenfelsen entlang. Bald sehen wir unter uns die ersten kleinen Fischschwärme und etwas größeren Fische entlang ziehen. Dann sind sie auf einmal da - die Seelöwen. Gar nicht scheu schwimmen sie durch uns hindurch, neben und unter uns entlang. Beim ersten, der auf einmal nahe bei mit auftauchte, hab ich mich erst mal richtig erschreckt! :-) Manchmal schwimmen sie direkt auf mich zu, nur um dann kurz vorher unter mit abzutauchen. Als bräuchte man nur die Hand auszustrecken, um sie (fast) zu berühren. Wahnsinn! Irgendwann wird uns kalt, der Guide meint allerdings, das Boot würde uns einsammeln, also schnorcheln wir weiter. Aber nix Boot. Der Guide versucht noch zu pfeifen und zu winken, aber der Captain scheint nichts mit zu kriegen. Also umkehren und die ganze Strecke zurück - auf Tip des Guides in Rückenlage, so soll es einfacher gehen. Dauert gefühlt ganz schön lange, bis wir wieder an Board sind, mir ist richtig kalt, ich hab nicht mehr viel Gefühl in den Fingern. Ein Teil der Truppe ist noch draußen schnorcheln und die holen wir jetzt tatsächlich mit dem Boot ab.

Nachdem sich alle abgerubbelt haben, gibt’s erst mal Mittag - Fisch mit Reis und Salat. Dann steuern wir eine einsame Bucht mit tollem weißen Sandstrand an - ab in die Sonne, aufwärmen und relaxen! Das tut gut! Ein paar Seelöwen liegen dösig in der Sonne, schwimmen rum und brüllen ab und zu und Vögel schießen pfeilschnell ins Wasser auf der Suche nach Beute. Es gibt hier auch tolle Muscheln, aber leider darf man nichts von Galapagos mit nehmen. Auf der Rückfahrt sehen wir noch Pelikane und wieder Fregattvögel und Blaufußtöpel. Pablo spendiert uns ein Taxi zurück zum Hotel, was hier bedeutet - Pick-Up und wenn vorne voll, dann ab hinten auf die Ladefläche ;-)

Nachdem wir uns Sand und Salz abgespült haben, geht’s vom Hotel wieder runter an die Strandpromenade. Wir bummeln etwas rum, genießen Milchshake und Kuchen und suchen uns später ein Restaurant. Bei dieser Nähe zum Meer gibt es wieder Fisch - diesmal für mich a la plancha - gegrillt :) Der Regen prasselt ganz gut, aber auf unserem Weg zum Hotel ist es wieder trocken :)

Tag 47, 11.08.17 - Auf nach Galapagos

11Aug2017

Um kurz nach 9h geht es los Richtung Flughafen. Dort verabschieden wir uns von Pato, unserem Busfahrer, der uns die ganze Zeit begleitet hat. Bevor wir unser Gepäck einchecken dürfen, muss es erst mal durch die Biokontrolle: kein frisches Obst/Gemüse/Nüsse etc. darf mit auf Galapagos. Die Kontrollen sind recht streng, nach dem Durchleuchten muss so jeder 2. noch mal seinen Koffer/Rucksack aufmachen.

Unser Flug geht um 11:20h und scheint ziemlich überbucht zu sein, denn andauernd wird ausgerufen, wer bereit wäre, einen anderen Flug zu nehmen. Nach 2 Std. Flug sind wir auf der Isla de San Cristóbal, hier ist es allerdings 1 Std. früher. Insgesamt dürfen wir 120 Dollar „Eintritt“ für den Nationalpark Galapagos bezahlen, bevor wir durch die Passkontrolle dürfen.

Nachdem wir in unserem Hotel in Puerto Baquerizo Moreno eingecheckt und uns kurze Klamotten angezogen haben - es ist herrlich warm - , geht’s los Richtung Strandpromenade. Hier gibt’s schon die ersten Seelöwen. Auf unserem Weg zum Centro de interpretación, wo wir die Geschichte Galapagos erklärt bekommen, sehen wir Blaufußtölpel, Fregattvögel und Darwinfinken. Weiter geht’s in den Nationalpark, unser local guide erklärt uns die Natur und führt uns zu verschiedenen Aussichtspunkten. Wir sehen San Cristobal Lavaechsen, endemische Säulenkakteen, Galapagos-Baumwolle, endemische Spottdrossel, Fliegenschnapper und einen grün-gelber Rubintiran. Von oben schauen wir die Steilküste runter auf die Charles-Darwin-Bucht mit einigen Fregattvögeln ganz nah in den Bäumen. Die Bucht heißt so, weil hier Darwin zum 1. Mal auf Galapagos an Land gegangen ist. Danach geht’s runter zum Strand, hier gibt es ganz vielen Seelöwen! Die quaken rum, der Bulle brüllt, die Mutter säugt ihr Kleines und alle lassen sich von den vielen Menschen nicht aus der Ruhe bringen. Hier lassen wir uns etwas Zeit, spazieren rum und schießen Fotos.

Wieder unten im Dorf führt uns Pablo zu einem sehr leckeren Fischrestaurant. Wir essen alle frischen Bacalao (Kabeljau) - paniert, gegrillt oder in Knoblauchsauce. Der Rückweg zum Hotel führt uns wieder über die Strandpromenade, es ist schon früh dunkel. So geht der 1. Tag auf den Galapagos zu Ende.

Tag 46, 10.08.17 - Erste Landleguane in Guayaquil

10Aug2017

Nach dem Frühstück spazieren wir zu der Markthalle von Cuenca. Hier probieren wir Süßigkeiten (karamelisierter Zuckerrohrsaft mit leichtem Erdnußgeschmack, vom Block geschnitten - seeehr süß), gesalzenen gekochten Mais und Obst (Chirimoia - eine grüne Frucht mit weichem weißen Fruchtfleisch, sehr süß und kleine Bananen). Wir laufen auch durch die Fleischabteilung (Hühnerfüße und Schweinskopf inklusive) und die Fischecke. Natürlich gibt’s hier noch viel mehr zu kaufen, von Getreide über Hundefutter, frische Gewürze und Potenzmittel ;-)

Zurück im Hotel starten wir durch nach Guayaquil. Einmal noch halten wir in der Höhe im Cajas-Nationalpark am Paß auf über 4.100m am Mirador Tres Cruces, dann geht es runter zur Küste auf 250m. Gegen 15h kommen wir in der Küstenstadt Guayaquil an, der größten Stadt Ecuadors mit über 3 Mio. Einwohnern. Der Name der Stadt kommt von dem Puna-Häuptling Guayas, der gegen Inkas und Spanier kämpfte, und seiner Frau Quill.

Wir starten unsere Citytour in T-Shirt und kurzer Hose, die Wärme tut gut! Zuerst geht es zur Kathedrale, dann gleich dahinter in den Parque Seminario. Hier leben einige Grüne Landleguane, die watscheln einfach über den Weg, sonnen sich auf den Felsen oder hoch oben in den Bäumen (!!) und auf Sträuchern. Natürlich DIE Attraktion :) Neben einem Teich mit Schildkröten steht hier noch eine Reiterstatue von Simón Bolívar.

Am Rathaus vorbei geht es Richtung Fluss. Bevor wir die Uferpromenade des Rio Guayas erreichen, kommen wir an dem Uhrenturm Torre Morisca in arabisch-byzantinischem Stil vorbei. 

Auf der Promenade entlang zu spazieren ist echt nett. Wir gönnen uns ein Eis, sehen weitere Echsen auf Bäumen, einen Kuhvogel und einen Nachtreiher. Vor dem Monument La Rotonda mit Simón Bolívar und San Martin steht in großen Buchstaben der Schriftzug „Guayaquil“ - perfektes Fotomotiv.

Dann geht’s hoch auf den Hügel Cerro de Santa Ana im Viertel Las Peñas - nach 444 Stufen haben wir’s geschafft. Fast - denn es geht noch den Leuchtturm hoch. Von oben hat man einen schönen Blick über den Fluß, die grüne Insel gegenüber (Landschaftsschutzgebiet) und die sich zu unseren Füßen ausbreitende Stadt. Wir wollen den lauen Abend noch genießen und so gönnen wir uns ein kühles Bier noch recht weit oben auf dem Hügel mit Blick auf den Fluß.

Gegen 19h sind wir in unserem Hotel, schon nahe am Flughafen, denn morgen geht’s nach Galapagos. Zum Abendessen gehen wir in den Foodcourt eines nahe gelegenen Einkaufscenters.

Tag 45, 09.08.17 - El Cajas Nationalpark und Cuenca Citytour

09Aug2017

Kurz nach 9 Uhr starten wir zum El Cajas Nationalpark. An Board haben wir mal wieder einen local guide. Von ca. 2.500m in Cuenca geht es hoch auf fast 4.000m. Hier wandern wir etwas über 2 Std. durch Páramo-Gebiet mit vielen kleinen Seen und Moos. Wir bekommen die verschiedenen Pflanzen und kleinen Blumen erklärt (z.B. Thymian, Lupinie, Orchidee) und sehen einiges an Vögeln, z.B. den Red-rumped bush tyrant, einige Adler, einen Falken, eine Finkenart und verschiedene Kolibris wie den Shining Sunbeam Kolibri / Rostroten Andenkolibri. Gegen 13:30h sind wir wieder im Hotel. Ich spring mal schnell unter die heiße Dusche - war ganz schön kalt beim Laufen, vor allem ein eisiger Wind.

Dann geht’s rein in die Altstadt zur Citytour. Cuenca hat rund 300.000 Einwohner und ist die 3. größte Stadt Ecuadors, die Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe.
Wir stärken uns zunächst bei einem menu del dia und schauen uns dann u.a. den Hauptplatz mit der neuen Kathedrale an - die größte Kirche von Südamerika, hier passen 10.000 Leute rein. Die Kathedrale, von 1880-1980 gebaut, ist ein Backsteinbau mit weiß-blauen Kuppeln. Innen ist es überraschend hell, viele hohe Bögen, wenig Prunk und Protz. Später schlendern wir runter zum Fluß Tomebamba und weiter zum Mercado Artesania, bevor wir uns eine Pause in einer Eisdiele gönnen. Abends sitzen wir gemütlich in unserem Hotel-Restaurant und lassen den Tag ausklingen.