Tag 44, 08.08.17 - Rauf auf den Chimborazo bis 5.100m

08Aug2017

Mal wieder startet der Tag mit Regen. Uns eigentlich ziemlich egal, um kurz nach 8h starten wir Richtung Vulkan Chimborazo. Der Name bedeutet „Mann mit weißen Haaren“. Mit 6.310m ist er der höchste Berg Ecuadors und hält sogar einen Weltrekord: Er hat die weitesten Entfernung zum Erdmittelpunkt.

In Riobamba, Hauptstadt der Provinz Chimborazo mit 150.000 Einwohnern, sammeln wir unseren Lokalguide ein. Hier sind wir schon wieder auf 2.800m angekommen. Wir fahren weiter hoch, ab 3.600m gibt es wieder Paramo-Gebiet, höher dann die spezielle Art der Paramo-Puna, eine Art Wüste. Am Kontrollpunkt des Chimborazo Nationalparks auf 4.300m fix die lange Unterhose und die Wanderschuhe angezogen, dann geht’s weiter auf Schotterpiste bis zur 1. Schutzhütte. Glücklicherweise hat es inzwischen aufgehört zu regnen. Unterwegs sehen wir die ersten Vicuñas in Ecuador, die hier im Nationalpark aus Peru/Bolivien/Chile eingeführt wurden.

Vom Parkplatz vor der 1. Schutzhütte wandern wir zur 2. Schutzhütte, der Edward-Whymper-Hütte, von 4.800m auf 5.000m. Der Chimborazo versteckt sich die meiste Zeit in Wolken, nur kurz wird der Blick etwas frei. Uns geht’s allen gut, deswegen gehen wir noch ein Stück weiter zu einer kleinen Lagune „Condor Cocha“ auf 5.065m - der höchste Punkt dieser Viventura-Reise. Auf dem Rückweg suche ich an einem Hang nach einem Cache, nachdem ich auf dem Weg hoch auf 4.900m schon fündig geworden bin. Diesmal hab ich aber kein Glück und bevor mir die Finger abfrieren, geh ich lieber weiter runter. Beim Abstieg sticht kurz etwas Hagel ins Gesicht. An der Schutzhütte gibt’s eine warme Kürbissuppe, bevor wir uns gehen 14h auf den langen Weg nach Cuenca machen.

Unterwegs wechseln wir von der Karibik-Platte auf die Südamerika-Platte - auf Galapagos werden wir auf der Nazcar-Platte sein.

Wir kommen durch den Ort Alausi, wo die inzwischen rein touristische Bahnlinie im Zickzack die „Teufelsnase“ anfährt - einst die gefährlichste Bahnstrecke der Welt.

Um kurz vor 18h müssen wir anhalten mitten irgendwo in den Bergen und einen Reifen wechseln. Aber unser Fahrer Pato ist super drauf und so fahren wir in keiner halben Stunde weiter.

Gegen 20:30h sind wir endlich in Cuenca angekommen. Wir essen im Hotelrestaurant - wie unser Guide sagt, der beste Italiener, den er in Ecuador kennt. Schlauerweise hatten wir uns die Speisekarte abfotografieren und schicken lassen, so dass wir schon von unterwegs unsere Bestellung durchgegeben haben. So dauert es jetzt nicht mehr lange, bis das Essen vor uns steht. Meine Spaghetti Bolognese sind lecker, auch wenn sie etwas wärmer sein könnten - scheint wohl ein ewiges Problem in Südamerika zu sein. Außerdem ist es mal wieder ganz schön kalt im Restaurant - trotz langärmligem Shirt unter dem Fliespulli.